Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Buch über Segler Magellan: Einmal um die Welt
> Als erster Mensch der Welt umrundete der Portugiese Ferdinand Magellan
> mit seinem Segelschiff die Welt. Jetzt erscheint eine Biographie.
Bild: Westwärts: 1519 sticht die Flotte mit rund 240 Mann Besatzung von Sanlú…
Was für den Franzosen Yannick Bestaven und den Deutschen Boris Herrmann Les
Sables-d’Olonne an der französischen Atlanitkküste bedeutet, war Sanlúcar
de Barrameda an der Costa de la Luz für den Portugiesen Ferdinand Magellan:
Ausgangspunkt und Zielpunkt der ersten Weltumsegelung. Geht es bei der
Vendée Globe um Sport, Wettkampf, Mut und Abenteuer, ging es dem ersten
Weltumsegler um Ruhm, Reichtum und Karriere.
„Reich zu werden, für Spanien Kolonien zu gründen, zu Christianisieren und
auf der persönlichen Ebene die Aussicht auf sozialen Aufstieg – mit diesen
Zielen sticht Magellan in See“, sagt Historiker Christian Jostmann. Er hat
über „Magellan und die erste Umseglung der Erde“ eine gute recherchierte,
spannende Geschichte jenseits aller Seefahrerromantik geschrieben. Stürme,
Flauten, Hunger, Durst, Krankheiten, Meutereien und tödliche Konflikte mit
indigenen Völkern. Ein Himmelfahrtskommando.
1519 sticht die Flotte mit rund 240 Mann Besatzung von Sanlúcar de
Barrameda in See. Ihr Auftrag: Eine Route zu den Gewürzinseln auf der
kastilischen Erdhälfte zu erschließen. Im Vertrag von Tordesillas hatten
sich Kastilien und Aragonien sowie Portugal den Globus in zwei Hälften
aufgeteilt.
Zunächst segelt die Flotte zu den Kanarischen Inseln; dann die afrikanische
Küste entlang bis nach Sierra Leone. An der schmalsten Stelle überquert sie
den Atlantik und trifft dort auf den südamerikanischen Kontinent, wo heute
Rio de Janeiro liegt. Weiter geht es, die südamerikanische Ostküste
entlang.
Am 21. Oktober 1520 entdeckt die Flotte ein Kap und fährt zwischen der
Südspitze des südamerikanischen Kontinents und der Insel Feuerland in ein
weit verzweigtes Labyrinth von Wasserstraßen. Die ersehnte Westpassage, die
den Atlantik und den Pazifischen Ozean verbindet, wird mit Glück gefunden.
Magellan landet mit 150 verbliebenen Seeleuten am 21. März 1521 auf den
Philippinen. Für Magellan das Ende der Reise: Als er versucht, ein Dorf
militärisch zu unterwerfen, wird er getötet.
## Das Ende Magellans
Unter dem Kommando von Juan Sebastián Elcano segeln die beiden verbliebenen
Schiffe von den Philippinen schließlich zu den Gewürzinseln. Dort nehmen
sie Muskatnuss, Pfeffer und Zimt an Bord. Sebastián Elcano lief mit 18 Mann
an Bord am 6. September 1522 wieder in den Hafen von Sanlúcar ein. Hier
mündet der Guadalquivir ins Meer. Auf ihm wurden die Reichtümer aus Übersee
nach Sevilla verschifft. Ein Relief im Ortszentrum zeigt die ausgezehrte
Restmannschaft des ehrgeizigen Magellan.
Dem Autor Jostmann ist es gelungen, Magellan als Teil dieser Mannschaft zu
beschreiben und die Verdienste der Flotte jenseits jedes Heldenkults im
Rahmen ihrer Zeit darzustellen.
8 Feb 2021
## AUTOREN
Edith Kresta
## TAGS
Buch
Geschichte
Schifffahrt
Schwerpunkt Rassismus
Kolonialismus
Reiseland Chile
## ARTIKEL ZUM THEMA
Umgang mit Kolonialismus: Falsche Helden
Kolumbus war kein guter Mann, sondern Initiator eines Völkermords. Wenn
Denkmäler für ihn daran erinnern würden, wäre das ein Fortschritt.
Konservativer und Spaniens Geschichte: „Wir haben nicht kolonisiert“
PP-Chef Pablo Casado spricht über die „Heldentaten der Hispanität“.
Kolonialgeschichte, wie sie an Schulen gelehrt wird, ist ihm zu negativ.
Patagonische Schokolade: Die Confiserie am Rande der Antarktis
Pampa, Pinguine, Perito-Moreno-Gletscher: Patagonien ist ein einsamer
Landstrich: ein Drittel chilenisch, zwei Drittel argentinisch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.