| # taz.de -- Ehemalige Guerillagruppe in Kolumbien: Ranghohe Farc-Mitglieder ang… | |
| > Acht Angeklagten werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Sie sollen für die | |
| > Entführung von mehr als 21.000 Menschen verantwortlich sein. | |
| Bild: Ehemalige Mitglieder der FARC demonstrieren für die Einhaltung des Fried… | |
| Bogota afp | Acht hochrangige Mitglieder der inzwischen aufgelösten | |
| kolumbianischen Farc-Guerilla sind wegen Kriegsverbrechen angeklagt worden. | |
| Vorgeworfen wird ihnen die Entführung von mehr als 21.000 Menschen während | |
| des jahrzehntelangen Bürgerkriegs in dem südamerikanischen Land, wie das | |
| Gericht am Donnerstag mitteilte. Angeklagt wurden unter anderem amtierende | |
| Politiker wie der frühere Chef der militanten Organisation und heutige Kopf | |
| der politischen Nachfolgepartei, Rodrigo Londoño. | |
| Die acht Angeklagten gehörten zur Führungsspitze der Guerillaorganisation | |
| und sitzen heute unter anderem im Parlament, nachdem die Farc im [1][Rahmen | |
| des Friedensabkommens 2016] zehn Abgeordnetenmandate zugesprochen bekam. | |
| Die Anklageschrift umfasst neben Verbrechen gegen die Menschlichkeit auch | |
| andere Kriegsverbrechen wie Mord, Folter und sexuelle Gewalt. Demnach wirft | |
| das eigens für die Verbrechen der Farc eingerichtete Tribunal den | |
| Angeklagten vor, zwischen 1990 und 2016 21.396 Menschen entführt zu haben – | |
| „eine Zahl, die deutlich höher ist als bisher angenommen“. | |
| Farc-Kämpfer, die sich schuldig bekennen, entgehen gemäß den im | |
| Friedensvertrag ausgehandelten Bestimmungen dem Gefängnis und erhalten eine | |
| alternative Strafe. Den anderen drohen Gefängnisstrafen von bis zu 20 | |
| Jahren. | |
| Erst vor wenigen Tagen benannte sich der politische Arm der Farc um. Die | |
| Partei heißt nun „Partido Comunes“ (etwa: Partei der Gemeinschaftlichkeit). | |
| Zuvor führte sie weiterhin das Kürzel „Farc“. Mit der Umbenennung will si… | |
| die linksgerichtete Organisation von jenen ihrer Ex-Mitglieder | |
| distanzieren, die sich an dem [2][Friedensabkommen von Ende 2016 nicht | |
| beteiligen]. | |
| 29 Jan 2021 | |
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