| # taz.de -- Coronagipfel von Bund und Ländern: Längerer Lockdown, bessere Mas… | |
| > Bund und Länder einigen sich zunächst auf einen verlängerten Lockdown bis | |
| > zum 14. Februar. Weitere Beschlüsse stehen noch aus. | |
| Bild: In ÖPNV und Einzelhandel soll das Tragen von „medizinischen Masken“ … | |
| Berlin taz/dpa | Bund und Länder sind sich einig, dass zur Eindämmung des | |
| Coronavirus der bis Ende Januar befristete Lockdown bis zum 14. Februar | |
| verlängert wird. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag von | |
| Teilnehmern der Beratungen vonseiten des Bundes sowie der Länder. | |
| Damit bleiben etwa die Gastronomie, Freizeiteinrichtungen sowie der | |
| Einzelhandel geschlossen. Ausnahmen gelten weiterhin zum Beispiel für | |
| Supermärkte. Eine Einigung auf ein gesamtes Beschlusspapier gab es aber | |
| noch nicht. | |
| Vor den Beratungen von Bund und Ländern über die weiteren Coronamaßnahmen | |
| plädierte das Bundeskanzleramt in einem Entwurf für die gemeinsame | |
| Erklärung für eine Verlängerung und teilweise Verschärfung der Maßnahmen. | |
| Die Vorschläge fallen dabei aber weniger scharf aus, als im Vorfeld | |
| erwartet worden war. | |
| So sieht das neunseitige Papier, [1][das der taz vorliegt], in ÖPNV und | |
| Einzelhandel eine Pflicht zum Tragen von „medizinischen Masken“ vor. Anders | |
| als erwartet, würden darunter aber nicht nur die besonders wirksamen, aber | |
| teuren [2][FFP2-Masken] fallen, sondern auch sogenannte OP-Masken. Diese | |
| sind deutlich billiger, bieten aber keinen vergleichbar guten Schutz. | |
| Deutlich über die bisherigen Regeln hinaus gehen will das Kanzleramt bei | |
| den Vorgaben für Unternehmen. Während es bisher nur unverbindliche Appelle | |
| an Arbeitgeber*innen gab, ihren Angestellten das Arbeiten von zu Hause | |
| aus zu ermöglichen, sollen sie nun per Verordnung verpflichtet werden, | |
| Homeoffice einzuführen, „sofern die Tätigkeiten es nach ihrer eingehenden | |
| Prüfung zulassen“. Für Arbeitsbereiche, in denen ausreichende Abstände und | |
| Lüftung nicht möglich sind, sollen FFP2-Masken verbindlich vorgeschrieben | |
| werden. | |
| Eine im Vorfeld diskutierte generelle nächtliche Ausgangssperre taucht im | |
| Entwurf nicht explizit auf. Erwähnt wird lediglich, dass Landkreise oder | |
| Bundesländer „weitere lokale oder regionale Maßnahmen“ ergreifen sollen, | |
| sofern die 7-Tage-Inzidenz bis zum 15. Februar absehbar nicht unter 50 | |
| sinkt. Als Beispiel dafür werden „Ausgangsbeschränkungen“ genannt. | |
| Schulen sollen dem Entwurf zufolge bis Mitte Februar „grundsätzlich | |
| geschlossen“ bleiben. Ausnahmen sind lediglich für Abschlussklassen und | |
| „Notbetreuung“ vorgesehen. Wenn dieser Vorschlag so beschlossen würde, | |
| wären die Pläne einzelner Bundesländer, die Grundschulen noch im Januar | |
| wieder zu öffnen, hinfällig. Auch für Kindertagesstätten ist lediglich eine | |
| Notbetreuung vorgesehen; wer diese in Anspruch nehmen kann, wird nicht | |
| näher definiert. | |
| ## Neuinfektionen nehmen weiter ab | |
| [3][Die jüngsten Zahlen] zu den in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen | |
| zeigen unterdessen weiter einen rückläufigen Trend. Am Dienstag meldete das | |
| Robert Koch-Institut 11.369 neue Fälle; der 7-Tage-Mittelwert sank damit | |
| auf unter 17.000 Fälle am Tag – das sind 19 Prozent weniger als eine Woche | |
| zuvor. [4][Bei den gemeldeten Coronatoten] ist zumindest der bisher steile | |
| Anstieg gestoppt: Mit 865 Toten pro Tag liegt das 7-Tage-Mittel etwa gleich | |
| hoch wie vor einer Woche. | |
| Dass trotzdem über eine Verschärfung des Lockdowns verhandelt wird, liegt | |
| zum einen daran, dass die Zahlen weiterhin hoch sind und nur langsam | |
| sinken. Bis der Zielwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 | |
| Einwohner*innen und Woche – den viele Expert*innen zudem für zu hoch | |
| halten – erreicht ist, würden beim derzeitigen Reduktionstempo noch | |
| mindestens fünf Wochen vergehen. | |
| Vor allem herrscht aber weiterhin Sorge über [5][die neuen Virus-Mutationen | |
| aus Großbritannien und Südafrika]. Sie gelten als deutlich ansteckender; | |
| wie stark sie sich in Deutschland derzeit verbreiten, ist unbekannt, weil | |
| das bisher nicht systematisch untersucht wurde. Im Entwurf des Kanzleramts | |
| für die gemeinsame Erklärung heißt es darum, Bund und Länder seien | |
| „gemeinsam der Auffassung, dass der jetzige Erkenntnisstand zwingend ein | |
| vorsorgliches Handeln erfordert“. | |
| 19 Jan 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1351453314425225216?s=20 | |
| [2] /Mehr-Schutz-mit-FFP2-Masken/!5741761 | |
| [3] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5745339 | |
| [4] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5745339 | |
| [5] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5744613 | |
| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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