Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Maßnahmen nach dem Coronagipfel: Immerhin die Richtung stimmt
> Die zusätzlichen Vorgaben für mehr Homeoffice sind längst überfällig. Ob
> die nun beschlossenen Maßnahmen reichen, bleibt aber offen.
Bild: Ein temporäres Verbot von Bürotätigkeit kann eine Lösung sein
Bei ihrem jüngsten Spitzengespräch haben die Vertreter*innen von Bund
und Ländern einiges richtig gemacht. Angesichts der Gefahr durch die
ansteckendere Mutation, über deren Ausbreitung in Deutschland bisher wenig
bekannt ist, ist [1][eine Verlängerung und Nachschärfung der Maßnahmen
angemessen] – auch wenn [2][die Zahl der Neuinfektionen mittlerweile
erfreulicherweise sinkt].
Auch dass bei den Verschärfungen diesmal nicht das Privatleben im
Mittelpunkt stand, sondern die Arbeitswelt, ist richtig. Im Privatbereich
sind nämlich nicht fehlende Vorschriften das Problem, sondern ihre
teilweise fehlende Einhaltung. Und das würde sich durch weitere
Beschränkungen wie generelle abendliche Ausgangsbeschränkungen nicht
ändern.
Längst überfällig sind dagegen zusätzliche Vorgaben für die
Erwerbstätigkeit. Mit der Pflicht für Arbeitgeber*innen, ihren Angestellten
wo immer möglich Homeoffice zu ermöglichen, soll es in diesem Bereich
erstmals mehr geben als reine Appelle. Und die Pflicht, in öffentlichen
Verkehrsmitteln und in Geschäften bessere Masken vorzuschreiben, scheint
ebenfalls sinnvoll.
Bei beiden Maßnahmen ist die Politik aber leider auf halbem Weg
stehengeblieben. Homeoffice muss es nämlich den Plänen zufolge nur dort
geben, wo es betrieblich möglich ist. Wenn das heißt, dass man die
Homeoffice-Pflicht einfach umgehen kann, indem man den Angestellten zu
Hause keine ordentliche IT-Anbindung bietet, würde diese Regel bei
unwilligen Arbeitgeber*innen nicht viel nützen. Hier wäre ein
temporäres Verbot von Bürotätigkeit in Unternehmen und Behörden eine noch
bessere Lösung.
Auch die verschärfte Maskenpflicht bleibt halbherzig, weil in ÖPNV und
Geschäften, anders als im Vorfeld diskutiert, nicht die wirklich sicheren
FFP2-Masken vorgeschrieben werden sollen, sondern auch einfache OP-Masken
akzeptiert werden. Die sind zwar besser als ein löcheriger Schal, bieten
aber nicht annähernd den gleichen Schutz wie eine dicht sitzende
FFP2-Maske.
Ob die jetzt beschlossenen Maßnahmen reichen, um [3][die Infektionszahlen
schneller zu drücken] und die Ausbreitung der Mutation zu verhindern, ist
offen. Aber immerhin haben Bund und Länder gezeigt, dass sie auf die breite
öffentliche Kritik an der Einseitigkeit der bisherigen Vorschriften
reagieren können. Das macht auch für künftige Entscheidungen ein bisschen
Hoffnung.
19 Jan 2021
## LINKS
[1] /Coronagipfel-von-Bund-und-Laendern/!5745371
[2] /Leicht-sinkende-Coronazahlen/!5744560
[3] /Coronavakzine-in-der-EU/!5741932
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Lockdown
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Covid-19-Zahlen in Deutschland: Infektionszahlen sinken langsamer
Der Rückgang bei Coronaneuinfektionen und -toten nimmt ab.
Lockerungsforderungen mancher Politiker weist die Bundesregierung darum
zurück.
Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: NRW verhängt Impfstopp
Das RKI meldet knapp 16.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in
Deutschland. Für die Verlängerung des Lockdowns gibt es verständnisvolle
Reaktionen.
Coronagipfel von Bund und Ländern: Längerer Lockdown, bessere Masken
Bund und Länder einigen sich zunächst auf einen verlängerten Lockdown bis
zum 14. Februar. Weitere Beschlüsse stehen noch aus.
Debatte über FFP2-Masken: Bloß nicht überschätzen
Fast alle Maßnahmen gegen das Virus sind inzwischen ausgereizt. Eine
FFP2-Maskenpflicht verfährt allein nach dem Prinzip Hoffnung.
Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Bund will noch härtere Regeln
Am Dienstag beraten Bund und Länder zur Coronastrategie. Das Kanzleramt
will den Lockdown verlängern und Firmen möglichst zum Homeoffice
verpflichten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.