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# taz.de -- Nach Hungerstreik von Bäcker: Lehrling darf in Frankreich bleiben
> Ein 18-jähriger Auszubildender aus Guinea bekommt nun eine
> Aufenthaltserlaubnis. Sein Chef war für ihn Anfang des Monats in den
> Hungerstreik gegangen.
Bild: Stéphane Ravacley und sein Auszubildender Laye Fodé Traoré in der Back…
Paris dpa/afp | Erfolg für einen französischen Bäcker im Hungerstreik und
seinen Auszubildenden: Laye Fodé Traoré, der 18-jährige Bäckerlehrling aus
Guinea, darf in Frankreich bleiben. „In Anbetracht seiner vorbildlichen
Integrationsleistungen und seiner Aussichten auf eine berufliche
Eingliederung (…) hat der Präfekt der Haute-Saône beschlossen, die gegen
ihn ergriffene Maßnahme aufzuheben und ihm eine Aufenthaltserlaubnis zu
erteilen“, teilte die Präfektur am Donnerstag mit.
Der Mann aus Westafrika war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling
nach Frankreich gekommen und arbeitet seit 2019 in der Backstube von
Stéphane Ravacley in Besançon. Nach Erreichen seiner Volljährigkeit hatte
der Lehrling eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt. Diese wurde abgelehnt,
er erhielt im Dezember einen Ausreisebescheid und legte dagegen Einspruch
ein. Sein Chef, Bäcker Ravacley, trat daraufhin am 3. Januar in den
Hungerstreik. [1][„][2][Ich kämpfe gerade dafür, dass der Junge in
Frankreich bleibt und französische Papiere bekommt“, sagte er dem
Online-Magazin „Brut“]. Zuletzt musste er mit einem Schwächeanfall ins
Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem er sich tagelang nur von klarer
Brühe ernährt hatte. Nach eigenen Angaben hatte er rund 8 Kilogramm
abgenommen.
„Die ursprünglich zur Begründung seines Antrags vorgelegten Elemente
reichten nicht aus, um seinem Antrag stattzugeben“, hieß es nun aus der
Präfektur über den Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis. Der Mann habe nun
aber neue Informationen vorgelegt, welche die Einschätzung der Behörde
geändert hätten. Medienberichten zufolge war die Präfektur ursprünglich der
Ansicht, dass die Ausweispapiere des Mannes nicht authentisch seien.
Auch Prominente wie Schauspielerin Marion Cotillard („La vie en rose“),
Ex-Umweltminister Nicolas Hulot oder Schauspieler Omar Sy („Ziemlich beste
Freunde“) hatten sich für den Lehrling eingesetzt. In einem offenen Brief
an Präsident Emmanuel Macron hieß es: [3][„][4][Sie können nicht so
unsensibel gegenüber der Tatsache bleiben, dass ein französischer Bürger
seine Gesundheit aufs Spiel setzt, um die humanistischen Grundsätze –
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – zu verteidigen.“] Auch eine
Online-Petition, die bis Donnerstag mehr als 240.000 Mal unterzeichnet
wurde, war ins Leben gerufen worden.
15 Jan 2021
## LINKS
[1] https://www.brut.media/fr/news/ce-boulanger-se-bat-pour-que-son-apprenti-re…
[2] https://www.brut.media/fr/news/ce-boulanger-se-bat-pour-que-son-apprenti-re…
[3] https://www.brut.media/fr/news/ce-boulanger-se-bat-pour-que-son-apprenti-re…
[4] https://www.nouvelobs.com/societe/20210111.OBS38695/tribune-monsieur-le-pre…
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