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# taz.de -- Bauingenieur über Coronamaßnahmen: „Nur zwei Personen im Contai…
> Auf dem Bau gibt es kein Homeoffice. Die Beschäftigten müssen Abstand
> halten, sagt Frank Werner von der Berufsgenossenschaft.
Bild: Kein Lockdown, aber auch kein Homeoffice auf dem Bau
taz: Herr Werner, auf dem Bau gab es wegen Corona nie einen Lockdown, aber
auch kein Homeoffice. Wie haben sich die Infektionen in diesem Bereich
entwickelt?
Frank Werner: Auf dem Bau gab es bisher keine Hotspots für
Corona-Infektionen. Wir haben pro Jahr etwa eine Million Baustellen in
Deutschland. Mit etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die BGBAU
bundesweit für die Beratung zu allen Fragen des Arbeitsschutzes und für die
Überwachung auf diesen Baustellen unterwegs. Mir sind nur sehr wenige
Baustellen bekannt, auf denen mehrere Beschäftigte gleichzeitig positiv
getestet wurden.
Verhindert die viele Arbeit an der frischen Luft Infektionen?
Im Sommer war es kein Problem, den Leuten zu sagen, dass sie Abstand halten
und sich nicht in Gruppen aufhalten sollen. Jetzt im Winter müssen wir aber
besonders aufpassen und etwa Pausen in den Bauwagen und Containern
entzerren, sodass es Pausenschichten nacheinander gibt. Dazwischen ist
gründlich zu lüften.
Wie sieht es in der Montage aus? Auf den Baustellen sieht man manchmal
Leute eng beieinander arbeiten.
Wir versuchen, die Abstände zu gewährleisten. Wenn zwei Beschäftigte
Platten transportieren müssen, die 1,20 mal 2,30 Meter groß sind, dann kann
ich meinen Abstand nur einhalten, wenn ich die Platte über die lange Seite
trage, nicht über die kurze. Man muss also manchmal nur die Arbeitsabläufe
geringfügig verändern und bekommt so tolle Lösungen. Oft ist es auch
möglich, dass die Kollegen alleine in unterschiedlichen Räumen arbeiten.
Die Leute könnten auch Masken tragen.
Wenn der Abstand nicht einzuhalten ist, dann müssen sie Masken tragen. Wir
haben im Bau schon einige Erfahrung etwa mit FFP2-Masken. Die werden zum
Schutz vor Staub eingesetzt und es gelten maximale Tragezeiten. Eine
FFP2-Maske mit Auslassventil etwa kann man längstens zwei Stunden tragen.
Die anschließende Erholungszeit dauert mindestens 30 Minuten. Hat die Maske
kein Ventil, beträgt die maximale Tragezeit nur 75 Minuten.
Halten sich die Leute daran?
Niemand will sich infizieren oder eine Infektionswelle an der Arbeitsstätte
lostreten. Sowohl die Arbeitgeber als auch die Gewerkschaften hatten von
Anfang an ein großes Interesse am Infektionsschutz. Die Lösungen für die
Praxis haben wir gemeinsam abgestimmt. Unsere Aufsichtspersonen überprüfen,
ob neben den Arbeitsschutzvorschriften auch die Infektionsschutzmaßnahmen
auf den Baustellen eingehalten sind.
In der Fleischindustrie waren es besonders die Sammelunterkünfte, die sich
als Infektionstreiber erwiesen. Auch auf Baustellen gibt es
Sammelunterkünfte.
Ja, aber hier gilt der Grundsatz: „Gemeinsam wohnen, gemeinsam arbeiten.“
Und außerdem wurden die Belegungen in den Sammelunterkünften reduziert. So
wohnen jetzt zum Beispiel nur noch maximal zwei Personen in einem
Container. Das funktioniert sehr gut und findet auch in anderen Branchen
Anwendung.
11 Jan 2021
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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Bauwirtschaft
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