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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: WHO besorgt über Virus-Mu…
> Die WHO beobachtet die schnelle Verbreitung des mutierten Coronavirus mit
> Sorge. Die Zahl der gemeldeten Corona- Infizierten und Toten bleibt hoch.
Bild: Keine Trendumkehr in Sicht: Weiterhin infizieren sich viele Menschen mit …
WHO über mutiertes Coronavirus alarmiert
Angesichts der neuen Variante des Corona-Erregers in Europa hat die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm geschlagen. Die Variante sei
bereits in 22 von 53 Ländern der Region Europa entdeckt worden, warnte
WHO-Direktor Hans Kluge am Donnerstag während einer Videokonferenz in
Kopenhagen. Ohne verstärkte Anstrengungen, die Ausbreitung der neuen
Variante zu verlangsamen, gerieten die Gesundheitssysteme noch weiter unter
Druck.
Die neue Variante, die erstmals in Großbritannien entdeckt wurde, berge
eine höhere Ansteckungsgefahr als vorangegangene, erklärte der
WHO-Regionaldirektor für Europa. Der mutierte Erreger verbreite sich in
allen Altersklassen. Es sei davon auszugehen, dass die Variante die älteren
Ausformungen verdrängen werde. Die neue Variante sei aber trotz stärkerem
Ansteckungsrisiko nicht gefährlicher als die bereits vorher bekannten
Typen.
WHO-Mitarbeiter äußerten sich zuversichtlich, dass die bislang verfügbaren
Impfstoffe auch gegen die neue Variante wirken. Im Dezember 2020 meldeten
britische Behörden der WHO das Auftauchen der Variante. (epd)
Höchststand von Neuinfektionen in Tokio
Wenige Monate vor den geplanten Olympischen Spielen in Tokio ist die Zahl
der Corona-Neuinfektionen in der japanischen Hauptstadt am Donnerstag auf
den Höchststand von 2.447 Fällen binnen eines Tages gestiegen. Landesweit
stieg die Zahl der Fälle zudem erstmals über die Marke von 7.000. Japan hat
deswegen für den Großraum Tokio erneut den Notstand ausgerufen. Das gab
Regierungschef Yoshihide Suga am Donnerstag bekannt.
Ein Lockdown ist die ab Freitag bis 7. Februar geltende Maßnahme jedoch
nicht: Restaurants und Bars in Tokio sowie den angrenzenden Präfekturen
Chiba, Saitama und Kanagawa sollen ab 19.00 Uhr keinen Alkohol mehr
ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen. Wer kooperiert, bekommt
Finanzhilfen. Firmen, die sich nicht daran halten, droht dagegen,
öffentlich an den Pranger gestellt zu werden.
Auch Fitnesshallen und Kaufhäuser sollen die Öffnungszeiten kürzen. Die
Bürger sind zudem aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben und vor allem
nicht nach 20.00 Uhr auszugehen. Anders in anderen Ländern sieht der
Notstand jedoch keine Geldbußen bei Zuwiderhandlungen vor.
Trotz der Ausbreitung des Virus ist Suga weiter entschlossen, im Sommer
„sichere“ Olympische Spiele abzuhalten. Er sei optimistisch, dass die
Stimmung im Volk steigen werde, sobald die Impfungen gegen das Coronavirus
beginnen. Diese sollen Ende nächsten Monats zunächst für Mitarbeiter im
medizinischen Bereich anlaufen.
Japan hatte zuletzt im April vergangenen Jahres für Tokio den
Ausnahmezustand ausgerufen, der später auf das ganze Land ausgeweitet und
Ende Mai aufgehoben wurde. Zuletzt sind die Infektionszahlen aber wieder
stark gestiegen, vor allem im Großraum Tokio. Es besteht zunehmend die
Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. (dpa)
## Kooperation zwischen Curevac und Bayer
Im Rennen um die schnellstmögliche Bereitstellung eines Corona-Impfstoffs
hat sich der Tübinger Entwickler Curevac die Unterstützung des Pharmariesen
Bayer gesichert. Wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten, schlossen
sie einen Kooperationsvertrag ab. Bayer unterstützt demnach Curevac unter
anderem bei der weiteren Entwicklung seines Impfstoff-Kandidaten sowie bei
der geplanten Lieferung mehrerer hundert Millionen Impfstoffdosen weltweit
„nach Erhalt der Zulassungen“.
Bayer werde Curevac insbesondere „bei lokalen Aktivitäten“ innerhalb der EU
und in „ausgewählten weiteren Märkten“ unterstützen, teilten die
Unternehmen weiter mit. Der Vertrag sieht demnach vor, dass Curevac
grundsätzlich die Rechte für die Marktzulassung des Impfstoffs behält.
Bayer erhalte allerdings „Optionen, um Inhaber der Marktzulassung in
anderen Märkten außerhalb Europas zu werden“.
Curevac erweitert nach eigenen Angaben derzeit sein europäisches
Produktionsnetzwerk und arbeitet unter anderem mit den Chemieunternehmen
Wacker und Fareva zusammen. Die nun verkündete Partnerschaft mit Bayer soll
laut „Bild“-Zeitung der Allianz zwischen dem Mainzer Impfstoffentwickler
Biontech und dem US-Pharmaunternehmen Pfizer ähneln.
Curevac ist eine von zahlreichen Firmen weltweit, die an der Entwicklung
eines Corona-Impfstoffs arbeiten. Die EU hat von dem
Biopharmazie-Unternehmen 405 Millionen Impfdosen geordert. Noch gibt es
keine Zulassung: Der Curevac-Impfstoff befindet sich momentan in den
sogenannten Phase-3-Studien mit zehntausenden Proband:innen.
„Mit seiner Expertise und Infrastruktur kann uns Bayer helfen, unseren
Impfstoff-Kandidaten CVnCoV noch schneller für möglichst viele Menschen
verfügbar zu machen“, erklärte Curevac-Chef Franz-Werner Haas.
Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich betonte, der Bedarf an Impfstoffen
gegen die durch das Coronavirus ausgelöste Krankheit sei enorm. Er zeigte
sich erfreut, mit Curevac einen „führenden Anbieter von mRNA-Technologie“
bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung seines Mittels „maßgeblich
unterstützen zu können“. Bayer stelle seine Fähigkeiten und Netzwerke zur
Verfügung, „um dazu beizutragen, diese Pandemie zu beenden“.
Curevac arbeitet wie der deutsche Konkurrent Biontech mit einem Wirkstoff
auf Basis von messenger-Ribonukleinsäure (mRNA), die auch als Boten-RNA
bezeichnet wird. Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder
deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Vielmehr
werden einigen wenigen Körperzellen mit dem Impfstoff Teile der
Erbinformation des Virus als RNA mitgegeben – geliefert wird so der Bauplan
für einzelne Virusproteine, die auch als Antigene bezeichnet werden.
Im Gegensatz zum Biontech-Impfstoff, der längerfristig bei bis zu minus 70
Grad gelagert werden muss, bleibt der Curevac-Impfstoff nach
Unternehmensangaben auch bei Kühlschranktemperatur mindestens drei Monate
stabil. (afp)
## Viele Neuinfektionen gemeldet
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 26.000 Neuinfektionen
mit dem [1][Coronavirus] verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut
(RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter
mitteilte, wurden 26.391 weitere Ansteckungsfälle erfasst. Die Gesamtzahl
der registrierten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der
Pandemie stieg damit auf 1.835.038.
Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den
Jahreswechsel Coronafälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und
übermittelt wurden. Dem Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM)
zufolge war die Zahl der Labortests über den Jahreswechsel im Vergleich zur
Weihnachtswoche noch einmal weiter gesunken. Verglichen mit der Woche vor
Weihnachten hat sich die Zahl in der vergangenen Woche ungefähr halbiert.
Nach Angaben des RKI wurden zudem 1070 Todesfälle durch die Pandemie binnen
24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in
Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 37.607.
Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen in Deutschland
bezifferte das RKI mit rund 1.474.000. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz
betrug am Donnerstag 121,8. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum.
Die höchsten Inzidenzen hatten am Dienstag Sachsen mit 262,1 und Thüringen
mit 244,6. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 73,7. Wegen der Feiertage
sind die Wochenwerte aber ebenfalls mit Vorsicht zu bewerten – so lange,
bis belastbare Zahlen sieben einzelner Tage vorliegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verhängung
und Lockerung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus.
Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Mittwoch bei
0,83 (Montag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83
weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen
vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das
Infektionsgeschehen ab. Das RKI betonte, dass der R-Wert wegen der
Verzögerungen gegebenenfalls unterschätzt werde.
Wegen der weiterhin hohen Infektionsraten hatten Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer am Dienstag [2][eine
Verlängerung des derzeitigen harten Lockdowns] bis zum 31. Januar
beschlossen. (afp/dpa)
## China meldet höchste Zahl an neuen Covid-19-Erkrankungen seit sechs
Monaten
Die Zahl der Neu-Erkrankungen an Covid-19 in China ist am Donnerstag auf
den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen. Zwar war die von den
Behörden vermeldete Zahl von 63 neuen Fällen zahlenmäßig gering, vor allem
ein neuer Ausbruch in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei beunruhigt
aber die Experten. Auf die Privinz entfielen 51 der 63 Erkrankungsfälle.
Hinzu kamen 69 weitere positive Corona-Fälle, bei denen die Betroffenen
aber keine Symptome zeigten.
Wegen des neuen Ausbruchs haben die Behörden die Provinz-Hauptstadt
Shijiazhuang abgeriegelt. Die Hauptzufahrtsstraßen zu der
Elf-Millionen-Einwohner-Metropole, darunter zehn Autobahnen, sind
blockiert. Fast alle Flüge wurden gestrichen, Züge dürfen die Stadt nicht
mehr verlassen.
Auch wenn die täglichen Infektionszahlen bei weitem nicht so hoch sind wie
etwa in Europa, sind die Behörden alarmiert. Schließlich wird am 12.
Februar das chinesische Neujahrsfest gefeiert und aus diesem Anlass sind
üblicherweise hunderte Millionen Menschen im ganzen Land unterwegs. Die
chinesischen Behörden sind daher bemüht, möglichst schnell möglichst viele
Menschen zu impfen.
Auch in anderen asiatischen Ländern wie Japan und Thailand ist das Virus
nach monatelanger Entspannung zuletzt wieder vermehrt aufgetreten.
## SPD macht weiter Druck auf Spahn
Die SPD lässt mit ihrer Kritik an der Beschaffung von Impfstoffen gegen das
Coronavirus nicht locker. SPD-Bundesvize Kevin Kühnert hielt
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) abermals vor, zu zögerlich bei der
Bestellung gewesen zu sein. Zuvor hatten bereits mehrere
SPD-Politiker:innen Spahn dafür verantwortlich gemacht, dass Deutschland
beim Impfen weniger weit als andere Länder ist.
Kühnert kritisierte die bisherige Impfstoffbeschaffung in der „Rheinischen
Post“ und dem „General-Anzeiger“ (Donnerstag). „Es ist doch so: Wenn ich
die Nadel im Heuhaufen noch nicht finden kann, sie aber dringend brauche,
dann kaufe ich doch erstmal zur Sicherheit den Heuhaufen, und zwar
komplett.“ Er bezog sich dabei darauf, dass lange nicht klar war, welche
Impfstoff-Entwicklungen erfolgreich sein würden.
Die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf zu verstehen, wer bei der
Beschaffung des Impfstoffes wie gehandelt habe, „nicht, um mit jemandem
abzurechnen, sondern um daraus zu lernen“, meinte Kühnert. Er halte deshalb
die Frage für berechtigt, warum in der noch unsicheren Beschaffungslage des
Jahres 2020 nicht präventiv umfangreichere Bestellungen veranlasst worden
seien, verbunden mit finanziellen Hilfen zum Ausbau der
Produktionskapazitäten.
Spahn verteidigte die Impfkampagne gegen Kritik. Im ZDF bekräftigte er am
Mittwochabend: „Es ist am Anfang jetzt knapp. Das war klar, und das ist
auch so.“ Auch der Moderna-Impfstoff werde in den ersten Wochen knapp sein,
sagte Spahn. „Und dann ab dem zweiten Quartal wird es Zug um Zug besser.“
Die grundsätzliche Entscheidung, die Beschaffung europäisch zu
organisieren, bleibe „unbedingt richtig“. „Wir sind zusammen in dieser
Pandemie, und wir kommen auch nur zusammen wieder raus.“ Es bringe nichts,
wenn nur die Menschen in Deutschland geimpft seien – und die in den
Nachbarländern nicht.
7 Jan 2021
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