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# taz.de -- Neue Sprecherin der US-Regierung Psaki: Keine Lügen mehr im Weiße…
> Unter der Trump-Administration waren Pressekonferenzen stürmisch, wenn
> sie überhaupt stattfanden. Jetzt soll alles anders werden.
Bild: Jen Psaki während der ersten Pressekonferenz im Weißen Haus
Als Jen Psaki zu ihrer ersten Pressekonferenz im Weißen Haus an die Mikros
tritt, verspricht die Pressesprecherin des neuen US-Präsidenten Joe Biden
den anwesenden Medienvertreter:innen etwas scheinbar Banales –
ehrlich zu sein. „Als der Präsident mich bat, in dieser Rolle zu dienen,
sprachen wir darüber, wie wichtig es ist, Wahrheit und Transparenz zurück
in den Briefingraum zu bringen“, sagte sie am Mittwoch – [1][ein Seitenhieb
auf das Verhältnis von Donald Trump und dessen Kommunikationsteam zu Lüge
und Wahrheit.]
[2][Trumps Pressesprecher:innen wurde mehrfach vorgeworfen, nicht die
Wahrheit zu sagen] – wenn es denn überhaupt zu Briefings kam. Die letzte
Pressekonferenz von Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany war am 15. Dezember.
Vorgängerin Stephanie Grisham stellte sich in ihrer neunmonatigen Amtszeit
kein einziges Mal den Fragen der Journalist:innen, sondern beschränkte sich
auf die Verkündung Trump-loyaler Verlautbarungen. Doch eigentlich übernahm
Trump die Kommunikation mit der Öffentlichkeit lieber gleich selbst –
täglich, stündlich, manchmal minütlich über Twitter, wo er auch mit seiner
Verachtung gegenüber den Medien nicht hinter dem Berg hielt.
Die bis 2017, vor der Regierung Trump, täglichen Pressebriefings will Psaki
nun wieder abhalten, außer am Wochenende: „Ich bin kein Monster.“ [3][Von
Beginn an schlägt sie dabei einen gänzlich anderen Ton gegenüber der Presse
an.] „Ich habe tiefen Respekt für die Rolle der freien und unabhängigen
Presse in unserer Demokratie und für die Rolle, die Sie alle spielen“,
sagte sie am Rednerpult, an das sie zuvor mit Mundschutz herangetreten war,
auch das ein Bruch mit der Trump’schen Tradition, auf Coronaschutzmaßnahmen
zu pfeifen. „Es wird Momente geben, in denen wir nicht einer Meinung sein
werden“, sagte sie zu rund einem Dutzend Medienvertreter:innen. „Doch wir
haben ein gemeinsames Ziel, nämlich die Amerikaner und Amerikanerinnen mit
akkuraten Informationen zu versorgen.“ Dass auch sie weiß, wie man Fragen
elegant ausweicht, stellte sie allerdings ebenfalls unter Beweis.
## Ausdauer hat sie
Denn Psaki kennt den Job: Schon unter Barack Obama und seinem damaligen
Vize Biden war sie stellvertretende Pressesprecherin. Später sprach sie für
Außenminister John Kerry und arbeitete als Kommunikationsdirektorin für
Obama. Daher gilt sie auch als Kennerin der US-Außen- und
Sicherheitspolitik. Wie bei vielen anderen Posten vertraute Biden auch bei
dieser Besetzung auf Altbekannte – obwohl Psaki, anders als bei Obama 2008
und 2012, nicht an Bidens Wahlkampf mitgearbeitet hatte. Stattdessen war
sie als CNN-Kommentatorin und für private PR-Kund:innen tätig.
Die 42-Jährige, deren voller Name Jennifer Rene Psaki ist, kommt aus dem
US-Bundesstaat Conneticut und hat griechische und polnische Vorfahren. Sie
ist mit einem Finanzmanager der Demokraten verheiratet. Psaki hat gute
sportliche Voraussetzungen für ihren Job. Am College war sie zwei Jahre
lang Mitglied des Schwimmteams, dazu braucht es Ausdauer.
22 Jan 2021
## LINKS
[1] /Was-von-Trump-bleibt/!5723946
[2] /Kommentar-Trumps-Pressekonferenz/!5373893
[3] https://www.youtube.com/watch?v=kcO6jMpq7qg
## AUTOREN
Jana Lapper
## TAGS
US-Wahl 2024
Donald Trump
Weißes Haus
Joe Biden
USA
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