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# taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: China lässt Impfstoff zu
> Die Zahl der zugelassenen Impfstoffe wächst. Das Präparat von Astrazeneca
> wird in der EU weiter geprüft. China setzt zunächst auf eine eigene
> Entwicklung.
Bild: In China wurde dem Impfstoff von Sinopharm der Mitteilung aus Peking zufo…
## China lässt ersten Impfstoff offiziell zu
Der Kampf gegen die Corona-Pandemie wird in immer mehr Ländern mit Hilfe
der neu entwickelten Impfstoffe geführt. Mit Sinopharm hat nun auch in
China erstmals ein Pharmahersteller eine Zulassung für die breite Anwendung
eines Corona-Impfstoffs erhalten. Die Daten hätten gezeigt, dass das
Präparat die einschlägigen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
und der Nationalen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde erfülle, hieß es
am Donnerstag in einer offiziellen Mitteilung. Der Impfstoff der
Universität Oxford und des Pharmakonzern Astrazeneca wurde nun auch in
Argentinien und El Salvador zugelassen. Die EU-Arzneimittelagentur EMA will
das Präparat weiter sorgfältig prüfen.
Anders als in Großbritannien erteile man in Europa keine Notfallzulassung,
sondern eine bedingte Marktzulassung – mit allen damit verbundenen
Schutzmaßnahmen, Kontrollen und Verpflichtungen, teilte die EMA mit Sitz in
Amsterdam am Mittwochabend mit. „Das garantiert, dass der Impfstoff den
strengen EU-Standards für Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität entspricht.“
Der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der
Universität Oxford wird von der EMA derzeit im sogenannten Rolling
Review-Verfahren geprüft. Dabei werden Daten von den Herstellern nach und
nach eingereicht, die Prüfung und gegebenenfalls Zulassung des Impfstoffes
sollen so beschleunigt werden.
Bisher sind nach EMA-Angaben einige vorläufige Daten zu Sicherheit und
Wirksamkeit bewertet worden. Zuletzt seien am 21. Dezember neue klinische
Daten eingegangen. Daten aus Laborstudien seien bereits ausgewertet, die
Bewertung der Impfstoff-Qualität laufe. Im Januar erwarte man weitere
klinische Daten, im ersten Quartal 2021 sollen zudem Zwischenergebnisse
einer klinischen Studie in den USA vorliegen.
In China wurde dem Impfstoff von Sinopharm der Mitteilung aus Peking
zufolge eine „bedingte Zulassung“ erteilt. In Zukunft müssten die
Haltbarkeit und die Schutzwirkung der Impfimmunität kontinuierlich
beobachtet werden. Sinopharm hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sein
Impfstoff einen mehr als 79-prozentigen Schutz vor Covid-19 (79,34 Prozent)
bieten soll. Diese Angabe wurde von den Behörden bestätigt.
In China selbst gibt es neben Sinopharm mit Anhui Zhifei Longcom, CanSino,
und Sinovac noch drei weitere Unternehmen, die sich in der Endphase der
Impfstoff-Entwicklung befinden. China hatte das Ziel ausgegeben, bis Ende
des Jahres 600 Millionen Dosen auf den Markt bringen zu können. Zuletzt war
in Staatsmedien auch davon die Rede, bis Mitte Februar 50 Millionen
Chinesen impfen zu wollen.
Obwohl es bislang keine Zulassung für die breite Öffentlichkeit gab, wird
in China bereits seit dem Sommer geimpft. Nach Schätzungen wurden über
Notfallzulassungen bereits weit mehr als eine Million Menschen gepiekst.
In Argentinien erteilte die Arzneimittelbehörde Anmat am Mittwoch nach
eigenen Angaben eine auf ein Jahr begrenzte Notfallregistrierung für den
Verkauf des Mittels von Astrazeneca gegen Rezept. Das
Nutzen-Risiko-Verhältnis des Produkts sei akzeptabel, hieß es.
Etwas später teilte die Arzneimittelbehörde des mittelamerikanischen El
Salvador mit, sie habe eine Notfallzulassung für Import, Verteilung und
Gebrauch dieses Impfstoffs erteilt. Wann mit dem Einsatz des Präparats zu
rechnen ist und wie viele Dosen sie jeweils erhalten sollen, war für beide
Länder zunächst unklar.
Seit Dienstag wird in Argentinien der Impfstoff „Sputnik V“ verabreicht.
Das Vakzin war bereits Mitte August in Russland freigegeben worden, seit
Dezember wird es dort auch eingesetzt.
Als eines der ersten Länder des afrikanischen Kontinents begann Guinea am
Mittwochabend mit Corona-Impfungen. Das nationale Fernsehen zeigte
Minister, die geimpft wurden. Ihnen wurde den Angaben zufolge das russische
Präparat „Sputnik V“ gespritzt. (dpa)
31 Dec 2020
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Dilek Kalayci
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