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# taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: Intensivstationen fast v…
> Direkt nach den Festtagen soll es in Deutschland mit dem Impfen losgehen.
> Der französische Präsident hat Corona. Die Intensivstationen melden neue
> Höchststände.
Bild: Die Intensivstationen arbeiten vielerorts in Deutschland am Maximum
4.856 Corona-Kranke auf Intensivstationen
Die Zahl der Covid-19-Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden
müsse, steigt weiter. Mittlerweile werden auf den Intensivstationen 4.856
Menschen behandelt – das sind 20 mehr als am Vortag, wie aus dem
Tagesreport der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (Divi) hervorgeht. 57 Prozent von ihnen werden demnach
invasiv beatmet. Vor einer Woche hat die Zahl der Covid-19-Kranken, die auf
Intensivstationen behandelt werden, noch bei 4.339 gelegen, am 1. Dezember
bei 3.921.
Die Zahl freier Intensivbetten für Erwachsene wird im Divi-Tagesreport mit
3.722 beziffert. Als 7-Tage-Notfallreserve werden knapp 10.800 Betten für
Erwachsene angegeben. Auch für den Fall einer möglichen regionalen
Überlastung von Kliniken sei bereits seit einiger Zeit geregelt, dass
Patienten innerhalb Deutschlands verlegt werden können, hatte eine
Fachgruppe aus Intensivmedizinerinnen, Infektiologen und
Notfallmedizinerinnen am Mittwoch erklärt. (dpa)
Emmanuel Macron mit Corona infiziert
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich offenbar mit dem
Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Élysée-Palastes wurde der
42-Jährige positiv auf das Virus getestet und wird nun sieben Tage in
Quarantäne gehen.
In einer Mitteilung des Élysée-Palastes heißt es: „Der Präsident der
Republik wurde am heutigen Tag positiv auf Covid-19 getestet. Zu dieser
Diagnose kam es aufgrund eines PCR-Tests, der nach dem Auftreten erster
Symptome durchgeführt wurde. Gemäß den für alle geltenden Auflagen wird
sich der Präsident sieben Tage lang isolieren.“
Macron werde in der Quarantäne weiterarbeiten und seine Aufgaben weiterhin
wahrnehmen.
Macron hatte in den vergangenen Tagen unter anderem am EU-Gipfel in Brüssel
teilgenommen und die Pariser Kabinettssitzung geleitet. Auch Frankreichs
Premierminister Jean Castex kündigte deshalb an, sich als Kontaktperson
vorsorglich zu isolieren. (afp)
## Kein Ende in Sicht
Angesichts des näher rückenden Starts der Corona-Impfungen haben Politiker
die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Lockdowns gedämpft. „Viele sagen, am
10. Januar ist alles vorbei“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
(CSU) der Augsburger Allgemeinen vom Donnerstag. „Ich sage, diese Maßnahmen
müssen so lange getätigt werden, bis die Zahlen unten sind.“ Als Zielmarke
nannte er einen Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Deutschland befinde sich in der schwierigsten Phase der ganzen Pandemie.
„Jetzt sind wir über weit über 20.000 Neuinfektionen am Tag, das können wir
nicht mehr verkraften“, sagte Söder.
Ähnlich äußerte sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU).
„Für mich ist völlig klar, dass wir nach dem 10. Januar nicht wieder
lockern können, wie das im Frühjahr der Fall war“, sagte er den Sendern RTL
und n-tv. „Wir müssen mit strengeren Maßnahmen versuchen, durch die
Wintermonate zu kommen.“ (afp)
## Ermittlungen gegen Arzt wegen Maskenattesten
Ein Passauer Arzt soll möglicherweise falsche Atteste zur Befreiung von der
Maskenpflicht auch für Patienten außerhalb Bayerns ausgestellt haben. „Das
ist natürlich auffällig, wenn Leute aus dem Bundesgebiet Atteste von einem
Passauer Arzt bekommen“, sagte Oberstaatsanwalt Walter Feiler am Donnerstag
in Passau. Eine Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei wertet nun die etwa
1.000 Atteste aus, die Beamte bei einer Durchsuchung der Praxis am Mittwoch
sichergestellt hatten.
Die Staatsanwaltschaft rechnet mit schwierigen und langwierigen
Ermittlungen, weil bei jedem Attest geprüft werden muss, ob die Person
untersucht worden ist und in dem Fall die Diagnose stimmt oder ob es
pauschal angefertigt wurde. Das werde drei bis vier Monate in Anspruch
nehmen, sagte Weiler. „Die Ermittlungen könnten sich noch ausweiten, weil
sich eventuell auch die Patienten strafbar gemacht haben.“ (dpa)
## Wieder fast 700 Tote in Deutschland
Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit
dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter
übermittelten dem Robert-Koch-Institut (RKI) 698 neue Todesfälle, [1][wie
aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht]. Das ist der
zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie.
[2][Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet.] Das sind mehr als
am vergangenen Donnerstag (10.12.). Damals waren 23.679 Neuinfektionen
gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle lag bei 440. Der Höchstwert von
952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden. Die Zahl der
Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten
Fällen erreicht.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben
gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet
wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer
nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis
Donnerstag auf 24.125. (dpa)
## Impfungen starten direkt nach Weihnachten
Es gibt einen Lichtblick inmitten des harten Lockdowns: Voraussichtlich
direkt nach Weihnachten werden in Deutschland die Corona-Impfungen starten.
Dies geht aus Angaben der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit vom
Mittwochabend hervor.
Nach den Angaben der Berliner Gesundheitsverwaltung informierte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits die
Gesundheitsministerkonferenz der Länder über die erwartete Zulassung und
Lieferung des Impfstoffs. Für die Bundesländer ergebe sich daraus der 27.
Dezember als Starttermin. Insbesondere solle mit den Impfungen in
Pflegeheimen begonnen werden.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag ihre Entscheidung
über das Biontech-Pfizer-Vakzin fällen. Es wird mit einem positiven
Entscheid gerechnet. In mehreren Ländern – darunter den USA, Kanada und
Großbritannien – ist das Vakzin bereits zugelassen. (afp)
## Neue Höchstwerte in den USA
In den USA haben die Zahlen der täglichen Neuinfektionen und Todesfälle mit
dem Coronavirus neue Höchstwerte erreicht. Am Mittwoch wurden binnen eines
Tages 247.403 Neuinfektionen und 3.656 Verstorbene mit einer bestätigten
Coronavirus-Infektion registriert, [3][wie aus Daten der
Johns-Hopkins-Universität (JHU)] in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ)
hervorging. Die bislang höchsten Werte mit 233.133 neuen Fällen und 3.306
Toten waren am 11. Dezember verzeichnet worden.
Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern etwa
16,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Seit
Beginn der Pandemie starben mehr als 307.500 Menschen mit dem Erreger
Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen
Land der Welt. (dpa)
## Neue Höchstwerte in Israel
Auch in Israel ist die Anzahl der Corona-Neuinfektionen weiter gestiegen –
auf den höchsten Wert seit zwei Monaten. Binnen 24 Stunden wurden 2.891
neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag
mitteilte. Höher lag der Wert zuletzt im Oktober. Neue Verschärfungen waren
geplant, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder 2.500 übersteigt. Sollten
die Maßnahmen die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken,
würde ein neuer Teillockdown verhängt. Zum Vergleich: In Deutschland leben
etwa neunmal so viele Menschen wie in Israel.
In dem 9-Millionen-Einwohner-Land Israel hatten die Infektionszahlen nach
einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Sommer massiv zugenommen.
Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. (dpa)
## Höchstwerte auch in Tokio und Südkorea
Die japanische Hauptstadt Tokio meldet mit 822 Neuinfektionen einen neuen
Höchststand. Das Gesundheitssystem ist den Behörden zufolge so stark
belastet, dass die Alarmstufe für die medizinischen Kapazitäten auf die
höchste von vier Stufen angehoben wurde. Alle freien Ressourcen seien
ausgeschöpft, sagte ein Ärztevertreter.
In Südkorea steigt die Zahl der Coronavirus-Toten auf 22, ein neuer
Höchststand in dem Land, wie die Gesundheitsbehörde mitteilt. Binnen 24
Stunden wurden 1.014 Neuansteckungen gemeldet, 423 davon aus der dicht
bevölkerten Hauptstadt Seoul. Aus Angst vor härteren Beschränkungen kam es
dort auch zu Hamsterkäufen. Südkorea galt lange Zeit als Musterbeispiel im
Kampf gegen die Pandemie und hatte das Virus im Frühjahr und Sommer
erfolgreich eingedämmt. Nun macht dem Land die bislang stärkste
Infektionswelle zu schaffen. Insgesamt sind in Südkorea 46.453 Infektionen
und 634 Todesfälle registriert. (rtr)
## Weniger Neuinfizierte in Indien
Indien meldet den vierten Tag in Folge weniger als 30.000 Neuinfektionen.
Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 24.037 auf
rund 9,96 Millionen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Damit hält
der Abwärtstrend seit dem Tageshöchststand von 97.000 Neuinfektionen im
September an. Indien weist nach den USA weltweit die meisten Ansteckungen
auf. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 382 auf
144.451. (rtr)
17 Dec 2020
## LINKS
[1] https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4
[2] /Wie-viele-Corona-Infizierte-gibt-es-aktuell/!5728077
[3] https://coronavirus.jhu.edu/map.html
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