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# taz.de -- Marathon und Halbmarathon in Valencia: Festival der Bestzeiten
> Beim Langstreckenrennen in Spanien laufen gleich vier Männer unter der
> bisherigen Weltrekordmarke. Auch bei den Läuferinnen gibt es eine
> Sensation.
Bild: Auf dem Weg in die internationale Spitze: Amanal Petros (Wattenscheid)
Der Valencia-Marathon sollte in diesem Jahr zu einem der bedeutendsten
Marathon-Events der Welt aufsteigen. So dachten sich das die spanischen
Veranstalter, und es hat geklappt: ein Festival der diversesten Rekorde.
Beim Halbmarathon der Männer liefen gleich vier Sportler unter der
bisherigen Weltrekordmarke: Erster und neuer Weltrekordler wurde Kibiwott
Kandie aus Kenia mit beeindruckenden 57:32. Die alte Marke von Geoffrey
Kamworor, gleichfalls aus Kenia, lag fast eine halbe Minute höher: 58:01.
Zweiter in Valencia wurde Jacob Kiplimo (Uganda) vor Rhonex Kipruto
(Kenia). Unter dem alten Weltrekord und dennoch nur auf Platz vier – dieses
Schicksal muss Alexander Mutiso (Kenia) verarbeiten.
Auch beim Frauen-Halbmarathon durfte eine leichtathletische Sensation
bestaunt werden. Es gewann Genzebe Dibaba aus Äthiopien, Weltrekordlerin
über 1.500 Meter, [1][in 1:05:18 Stunden]. Es war der erste Halbmarathon in
Dibabas sportlicher Karriere. Nicht einmal über 10.000 Meter war die
29-Jährige bislang je gestartet.
Beim richtigen Marathon, also dem Rennen über 42,195 Kilometer, in dem
Fall, dem der Männer, gewann Evans Chebet (Kenia) in der sensationellen
Jahresweltbestzeit von 2:03:00 Stunden – nebenbei: sechstbeste je gelaufene
Zeit – vor Lawrence Cherono (Kenia) in 2:03:04 und Birhanu Legese
(Äthiopien) in 2:03:16.
## Streckenrekord und Bestleistung der Ü-40
Den Frauen-Marathon von Valencia gewann Peres Jepchirchir aus Kenia. Sie
schaffte die Weltklasseleistung von 2:17:16 Stunden. Auf der traditionell
schnellen Valencia-Strecke ist das Streckenrekord, und die fünftbeste je
gelaufene Marke bei den Frauen ist es auch.
Zweite wurde Joyciline Jepkosgei (Kenia, 2:18:40) vor Helalia Johannes
(Namibia), deren Zeit von 2:19,52 einen Weltrekord in der Altersklasse der
Über-40-Jährigen bedeutet.
Wie schnell das Valencia-Rennen war, merkt man auch daran, dass erstmals
die schnellsten sechs Läuferinnen unter 2:20 Stunden blieben.
Aus deutscher Sicht gab es noch einen besonderen Rekord zu vermelden:
[2][Amanal Petros] (TV Wattenscheid) verbesserte den fünf Jahre alten
deutschen Rekord von Arne Gabius um 1:15 Minuten auf 2:07:18 Stunden.
Petros stammt aus Eritrea und war 2012 im Alter von 16 Jahren als
Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Seine Familie musste er damals in
Äthiopien zurücklassen. Zunächst kam er nach Bielefeld, wo er mit dem
Langstreckenlauf begann. Als er sich einem Verein anschloss, wurde er immer
besser.
„Der Sport hat es mir nicht nur erleichtert, die Sprache zu lernen. Die
Kontakte mit den Deutschen waren auch wichtig, um Mentalität und Kultur zu
verstehen“, hatte Petros damals gesagt. Vor fast genau einem Jahr erfüllte
er auf Anhieb die Olympianorm. Nun wartet Tokio.
6 Dec 2020
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=4So7Lgc7-vo
[2] https://www.youtube.com/watch?v=ugUEMZYSilw
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Kolumne Erste Frauen
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