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# taz.de -- Briten Emissionsweltmeister: London verschärft Klimaziel
> Premier Boris Johnson will CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 68
> Prozent reduzieren. Das lobt sogar Greenpeace.
Bild: Klimaschutz Aktion der Gruppe Extinction Rebellion: ein Haus versinkt in …
London taz | Großbritannien will die [1][Senkung seines
Treibhausgasausstoßes] beschleunigen. Das Land werde seine Emissionen
„[2][schneller als jede andere führende Wirtschaft der Welt] reduzieren,
damit übernehmen wir heute die weltweite Führung“, behauptete am
Donnerstagabend Premierminister Boris Johnson.
Die Regierung strebe nun an, die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu
1990 um mindestens 68 Prozent zu reduzieren. Bislang waren 57 Prozent
vorgesehen. Johnson kündigte an, bis 2050 unter dem Strich keine
CO2-Emissionen mehr zu verursachen.
Am 12. Dezember findet ein unter anderen von Großbritannien organisierter
virtueller Climate Ambition Summit (Klimagipfel der Ambitionen) statt. Es
ist gleichzeitig der fünfte Jahrestag des Pariser Übereinkommens zum Klima.
Im November kommenden Jahres ist Großbritannien zudem Gastgeber des
Klimagipfels COP26.
## Nur wenig Lob für Johnsons Ankündigungen
Johnson räumte ein, dass die Frage des Klimawandels global zu lösen sei.
Außerdem betonte er, dass auch „andere Weltführer*innen ihre eigenen Pläne
hierzu beschleunigen müssten.“
Dennoch stießen Johnsons Ankündigungen nur auf mäßiges Lob. Das britische
Rechnungsamt (NAO) gab zum Beispiel an, dass weder das britische
Finanzministerium, noch das Energieministerium für die Pläne ausreichende
Zahlen festgelegt hätten. Das Amt rechne für die Netto-Null-Emmissionsziele
mit Kosten in Höhe von hunderten von Milliarden Pfund. Nichts zu tun komme
aufgrund der schwerwiegenden Folgen jedoch noch teuerer. In den letzten
vier Jahren habe die Regierung lediglich umgerechnet 22 Milliarden Euro
gegen den Klimawandel bereitgestellt.
Die neuen Ziele seien zwar die ambitioniertesten der Welt, bestätigte John
Sauven, der Geschäftsführer von Greenpeace UK. Angesichts der Dringlichkeit
der Klimakrise und der Fortschritte in kohlenstofffreier Technologien
könnten seiner Meinung nach die Ambitionen über das nächste Jahrzehnt
jedoch noch höher gesetzt werden.
Das britische Komitee zum Klimawandel (CCC), das die britische Regierung
berät, begrüßte ebenfalls die 68 Prozent-Marke, wies jedoch darauf hin,
dass hier auch Entscheidungen bezüglich der Senkung des internationalen
Flug-und-Schiffverkehrs und klimabedingter Investitionen insbesondere für
Entwicklungsländer gemacht werden müssten. Ed Miliband, Labours derzeitiger
Energie-Schattenminister, bezeichnete die 68 Prozent als ein „Minimum“.
4 Dec 2020
## LINKS
[1] /Grossbritanniens-neues-Klimaprogramm/!5729794
[2] /Emissionen-der-G20-Staaten/!5726959
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
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