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# taz.de -- Motiv bisher unklar: Amokfahrt in Trier
> In Trier ist ein Mann mit einem Geländewagen durch die Fußgängerzone
> gerast. Mindestens zwei Menschen sind tot, es gibt viele Verletzte.
Bild: Rettungskräfte in der Fußgängerzone von Trier am Dienstagnachmittag
Frankfurt am Main taz | In Trier ist am frühen Dienstagnachmittag ein
51-jähriger Deutscher mit einem schweren SUV durch die Fußgängerzone
gerast. Nach Angaben der Polizei hat er dabei „wahllos“ Menschen
angefahren. Mindestens zwei Menschen wurden getötet. Triers
Oberbürgermeister Wolfram Leibe berichtete zudem von mindestens fünfzehn
zum Teil schwer verletzten Menschen.
Polizeibeamte konnten den mutmaßlichen Amokläufer, einen 51-jährigen
Deutschen aus der Region, in unmittelbarer Nähe des Tatorts festnehmen,
indem sie sein Fahrzeug rammten. Nach Angaben des Trierischen Volksfreunds
hatte sich zufällig ein Einsatzteam vor Ort befunden. Was den Mann zu der
Tat trieb, ist bisher unklar. Geäußert hat sich der Fahrer bislang nicht.
Bis zum Abend war die Trierer Innenstadt abgesperrt. Nachdem die Opfer
versorgt und abtransportiert waren, übernahm die Spurensicherung der
Polizei.
Die Szenen in der Innenstadt habe er „wie nach einem Krieg“ erlebt, sagte
OB Leibe, der unmittelbar nach der Amokfahrt vor Ort war. Nach seinen
Angaben ist ein Kind unter den Toten. Er habe einen Kinderschuh auf der
Straße liegen gesehen; das Mädchen dazu lebe nicht mehr, sagte er um
Fassung ringend. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer,
hat inzwischen bestätigt, dass ein kleines Kind unter den Toten ist.
Der Tag sei ein „wirklich schlimmer und schrecklicher Tag für die
Angehörigen“, sagte Dreyer. Mitten an einem ganz normalen Tag seien
Menschen aus dem Leben gerissen worden. „Das ist einfach sehr schlimm für
uns alle.“ Sie sei mit ihren Gedanken bei den Verletzten und
Schwerverletzten und hoffe und bete, dass sie überlebten und gesundeten.
Videoaufnahmen zeigten am Tatort ein Bild der Verwüstung. Auf der Straße
lagen auch Stunden danach noch umgefahrene Werbestände und Auslagen
verstreut. Am Nachmittag waren zahlreiche Rettungsfahrzeuge im Einsatz, um
Tote und Verletzte zu bergen.
Wegen des Kälteeinbruchs waren zur Tatzeit weniger Menschen in der
Fußgängerzone unterwegs gewesen als sonst in der Vorweihnachtszeit.
Allerdings war die Fußgängerzone anders als in den Vorjahren nicht durch
Betonpoller gesichert, weil in diesem Jahr wegen der [1][Coronakrise] der
Weihnachtsmarkt abgesagt wurde. Über die Motive des Täters war zunächst
noch nichts bekannt. Auf einer Pressekonferenz wollten am Abend der
rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewenz (SPD) und die Polizei über
den Stand der Ermittlungen berichten.
Die Polizei forderte alle Augenzeugen auf, Videos und Fotos nicht in den
sozialen Medien zu posten. Sie kündigte an, ein Portal einzurichten, in dem
sie solche Dokumente empfangen kann. Die Beamten warnten überdies vor
Spekulationen, die unmittelbar nach dem Zwischenfall im Netz die Runde
machten.
1 Dec 2020
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## AUTOREN
Christoph Schmidt-Lunau
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Trier
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