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# taz.de -- Zulassung von Corona-Impfstoffen: Zu Neujahr Impfstoff auf Trockene…
> Pünktlich zum Jahreswechsel kommt der erste Corona-Impfstoff. Die
> klitzekleine Möglichkeit, dass er nicht genehmigt wird, besteht aber
> noch.
Bild: Das große Impfen soll bald starten: Biontech/Pfizer und Moderna sind dab…
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird es kurz nach dem Jahreswechsel die
ersten zugelassenen Corona-Impfstoffe geben. Am Dienstag beantragten sowohl
das deutsche Unternehmen [1][Biontech mit seinem US-Partner Pfizer eine
vorläufige Marktzulassung in Europa] als auch das US-amerikanische
Unternehmen Moderna.
Über die Zulassung entscheidet die EU-Kommission, doch dass die der
Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA folgt, gilt als
Formsache. Der wiederum arbeiten die Arzneimittelbehörden der
EU-Mitgliedstaaten zu, in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut, PEI. Bis
spätestens 29. Dezember will die EMA die von Biontech eingereichten Daten
zur Zulassung prüfen, bis spätestens 12. Januar die von Moderna. Die
Kommission könnte unmittelbar danach eine Zulassung erteilen.
Und dann kann sofort losgeimpft werden, die Vakzine sind längst
vorproduziert. Allein Biontech verspricht weltweit 50 Millionen Dosen bis
Ende Dezember: „Wir können innerhalb weniger Stunden ausliefern“, sagte am
Dienstag Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting auf einer Pressekonferenz.
Die Impfstoffe können theoretisch schon vor der Zulassung in Boxen zu je
1.000 Impfdosen an die Impfzentren geliefert werde, die derzeit aufgebaut
werden: Laut Poetting braucht es nur für eine langfristige Lagerung, also
länger als 30 Tage, spezielle Systeme, die unter minus 80 Grad kühlen. In
den gelieferten Boxen könnten die Impfstoffe in Trockeneis gehüllt bis zu
30 Tage lagern, im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad bis zu 5 Tage.
## Schnellverfahren
Die Zulassungsbehörden versichern regelmäßig, dass trotz der öffentlichen
Erwartungshaltung keinerlei Abstriche bei der Sicherheit der Impfstoffe
gemacht würden. Die klinischen Studien seien alle unabhängig durchgeführt
worden, die Behörden selbst können die Rohdaten einsehen. Die schnelle
Zulassung wäre nur deshalb möglich, weil die EMA bereits im Oktober, noch
während die Studien liefen, damit angefangen hat, die Ergebnisse zu
evaluieren.
Es gebe zwischen den Behörden in den USA, Großbritannien, Japan, der EU und
anderen Ländern auch keinen Wettbewerb um die schnellste Zulassung,
versicherte PEI-Präsident Klaus Cichutek [2][im taz-Interview]: „Im
Gegenteil, wir verabreden uns untereinander, momentan gibt es zweiwöchige
Telefonkonferenzen mit allen global agierenden Arzneimittelbehörden“, sagt
er.
Trotzdem besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Impfstoffe nicht
zugelassen werden. [3][Sowohl der von Moderna als auch der von Biontech
schützen etwa 94 Prozent der Geimpften,] ergaben die Studien, auch ältere
Menschen.
Schwere Nebenwirkungen gab es bei jeweils über 40.000 Proband*innen bisher
keine, sie sind aber nie vollständig auszuschließen. Biontech meldete
leichte Kopfschmerzen und Erschöpfung bei 2 bis 4 Prozent der Geimpften,
weniger als 2 Prozent bekommen auch Fieber – alles aber nur vorübergehend.
Diese Angaben beruhen zwar auf den klinischen Studien, sind aber noch nicht
von unabhängiger Seite evaluiert worden.
Weitere Impfstoffe sind in der Planung, der schwedisch-britische
Pharmakonzern AstraZeneca dürfte als Nächstes eine Zulassung beantragen.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagte am Dienstag, mit den
Impfstoffen sei die Pandemie nicht vorbei. Bis genug Menschen geimpft sind,
könne es bis Mitte 2021 dauern.
1 Dec 2020
## LINKS
[1] /Impfstoffe-gegen-Corona/!5734161
[2] /Biochemiker-ueber-Sicherheit-von-Corona-Impfstoffen/!5727779
[3] /Impfen-gegen-Corona/!5727231
## AUTOREN
Ingo Arzt
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