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# taz.de -- Vertane Chance für den Artenschutz: Keine Pause für den Makohai
> Der schnellste Hai der Welt gehört zu den am meisten gefährdeten Arten.
> Eine Chance, ihn zu schützen, ist vertan – weil USA und EU blockieren.
Bild: Schnell, aber nicht schnell genug, um den Netzen zu entgehen: der Makohai
Berlin taz | Als schnellste Haiart gehört er zu den besonders gefährdeten
Arten. Aber internationale Pläne zum Schutz des Kurzflossen-Mako werden
aktuell blockiert – einem [1][Bericht des Guardian] zufolge von der EU und
den USA.
Der Kurzflossen-Mako ist mit seiner Geschwindigkeit von bis zu 60
Stundenkilometern ein interessantes Ziel für Sportfischer. Sein Fleisch und
seine Flossen werden vor allem in den USA geschätzt. In europäischen
Gewässern sind die meisten Makohaie Beifänge, die versehentlich in Netzen
landen, mit denen andere Arten gefangen werden. Trotzdem wurde der Großteil
der 2019 im Nordatlantik gefangenen Mako von EU-Schiffen angelandet,
hauptsächlich aus Spanien und Portugal, gefolgt von Marokko.
Die Population ist so überfischt, dass es laut Wissenschaftler:innen der
Fischereimanagementkommission ICCAT fünf Jahrzehnte dauern könnte, bis sie
sich erholt hat – wenn die Fischerei sofort eingestellt würde.
2019 hatten sich die Regierungen im Rahmen des UN-Übereinkommens über den
internationalen Handel mit gefährdeten Arten auf eine Regulierung des
Mako-Fangs geeinigt. Ein Verbot, das Kanada forderte, kam nicht zustande.
Auf der jüngsten ICCAT-Sitzung in der vergangenen Woche unternahm
Großbritannien in seiner ersten Handlung als unabhängiges Mitglied einen
Neuanlauf und unterstützte den kanadischen Vorschlag. Die EU und die USA
lehnten ab, auch ein Kompromiss kam nicht zustande. Die Entscheidung wurde
auf das kommende Jahr verschoben.
„Die EU und die USA haben die kurzfristigen Fischereiinteressen in den
Vordergrund gestellt und eine einmalige Gelegenheit ruiniert, ein klares
und einfaches Mittel zu finden“, sagte Ali Hood, Direktor für Naturschutz
für den Shark Trust.
Ian Campbell vom Project Aware, einer gemeinnützigen Organisation, die mit
Sporttauchern beim Meeresschutze zusammenarbeitet, warf der Trump-Regierung
vor, die USA von einem globalen Führer beim Haischutz zum Haupthindernis
gemacht zu haben. Er forderte die neue Regierung auf, „das Engagement der
USA für die Wissenschaft und den Vorsorgeansatz wiederherzustellen“, auch
für gefährdete Meereslebewesen.
24 Nov 2020
## LINKS
[1] https://www.theguardian.com/environment/2020/nov/23/eu-and-us-block-plans-t…
## AUTOREN
Beate Willms
## TAGS
Schwerpunkt Artenschutz
Hai
Tierschutz
Schwerpunkt Coronavirus
Biodiversität
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