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# taz.de -- Verteilung von Corona-Impfstoff: Wer als Erstes geimpft werden soll
> Menschen mit „signifikant erhöhtem Risiko“ sollen den Vortritt bekommen.
> Die Impfkommission entscheidet außerdem über wichtige Berufsgruppen.
Bild: Wer darf, wer muss? Wenn der Corona-Impfstoff kommt, wird es viel zu klä…
Erst stellte am Montag die Ständige Impfkommission ihre Ideen vor, in
welcher Reihenfolge die Menschen in Deutschland vermutlich ab Anfang 2021
mit einem Corona-Impfstoff bedacht werden sollen. [1][Noch in derselben
Stunde verkündeten die beiden Unternehmen Biontech und Pfizer], dass erste
klinische Daten auf eine hohe Wirksamkeit ihres Impfstoffs hinweisen.
Reiner Zufall war das, untermauerte aber den Optimismus des Präsidenten der
Nationalen Akadamie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, der sagte:
„Ich blicke zuversichtlich und optimistisch auf das Jahr 2021.“ Das liege
daran, dass alle Diskussionen und Erkenntnisse in der wissenschaftlichen
Gemeinschaft nahelegen würden, dass es schon sehr bald einen wirksamen
Impfstoff geben werde.
Deshalb hat sich die Kommission zum ersten Mal mit solchen Impfstoffen
beschäftigt, die noch nicht auf dem Markt sind, und eine Empfehlung
formuliert, wie sie eingesetzt werden sollen: Ältere Menschen mit
Vorerkrankungen sowie Mitarbeiter in Krankenhäusern und in Pflegeheimen
sollen bevorzugt geimpft werden.
Ebenso sollen Menschen in Schlüsselstellungen in der Gesellschaft und für
die öffentliche Ordnung die anfangs vermutlich knappen Dosen zuerst
bekommen, also etwa Mitarbeiter von Gesundheitsämtern und
Sicherheitsbehörden, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher.
Auch Menschen, die etwa in Heimen für Obdachlose oder Asylbewerber sehr
beengt untergebracht seien, sollten dazuzählen, erläuterte die Vorsitzende
des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx. Noch seien genaue Feststellungen zur
Priorisierung aber nicht getroffen, also nicht alle bevorzugten Gruppen
genau identifiziert. Es fehlten noch Daten. Zuerst mit einem Impfstoff
geschützt werden sollten jene, die ein „signifikant erhöhtes Risiko“ eines
schweren oder tödlichen Verlaufs hätten. „Das heißt, nicht alle oberhalb
von 60, nicht alle mit ein oder zwei Risikofaktoren“, sagte Buyx. Eine
Impfpflicht lehnte sie ab, die ist in Deutschland auch nicht vorgesehen.
## Freiwillige vor
Deshalb brauche es aber eine starke Akzeptanz, sagte der Vorsitzende der
Impfkommission, Thomas Mertens: Rund 70 Prozent der Bevölkerung müssten
sich freiwillig impfen lassen, um das Virus endgültig zu stoppen. „Es ist
ganz entscheidend, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft in einem
Schulterschluss mit der Politik den Impf-Ängsten, die bestehen, adäquat
begegnet“, sagt er. Es müsse der größte Nutzen für die ganze Bevölkerung
dabei herauskommen.
Die Kommission sei verpflichtet, sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse
zusammenzutragen und auf Basis dieser Erkenntnisse eine Impfempfehlung zu
entwickeln. Laut den Stiko-Empfehlungn sollen die Impfstoffe nicht bei den
Hausärzten verabreicht werden, sondern in Impfzentren. (mit dpa)
9 Nov 2020
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[1] /Erfolg-bei-Suche-nach-Corona-Impfstoff/!5727000
## AUTOREN
Ingo Arzt
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