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# taz.de -- Mahnwache vor dem Roten Rathaus: Protest Tag und Nacht
> Eine Mahnwache vor dem Roten Rathaus prangert Outsourcing in der Berliner
> Charité an. Nichtmedizinisches Personal kassiert dort deutlich weniger.
Bild: Outgesourct und an der Feuertonne: nichtmedizinische Mitarbeiter der Char…
Berlin taz | Seit Montag steht ein großes Zelt mit Fahnen der
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor dem Roten Rathaus. Dort informieren
seither nichtmedizinische MitarbeiterInnen des Charité Facility Management
(CFM) über ihren jahrelangen Kampf um die Angleichung in den Tarifvertrag
des öffentlichen Dienstes (TVöD) in dem staatlichen Krankenhaus. Denn durch
die Ausgliederung der nichtmedizinischen Beschäftigten ist ein Gefälle in
den Einkommen der Beschäftigten der Charité entstanden.
„Ich bin für die Essensausgabe an die PatientInnen verantwortlich und
verdiene über 700 Euro weniger als meine Kollegin“, rechnet eine Frau am
Zelt vor, was das Outsourcing für sie bedeutet. Die Gewerkschafterin
beteiligt sich seit Montag auch nachts an der Mahnwache. Immer wieder
wärmen sich die KollegInnen an einer Feuertonne, die vor dem Zelt steht.
„Wir wollen hier an die Versprechungen des Berliner Senats erinnern, dass
Ausgliederungen aus dem Tarifvertrag beendet werden sollen, sagt ein
anderer CFM-Mitarbeiter. Der Ärger ist groß, wie man den Parolen auf den
Transparenten entnehmen kann, die am Zelt aufgehängt sind:
„CFM-Schmuddelkinder der Charité“ steht auf einen. Eine andere Parole
buchstabiert die SPD als „stille prekäre Duldung“.
Die Coronabeschränkungen machen sich auch bei der Mahnwache bemerkbar: So
ist die Zahl der TeilnehmerInnen begrenzt und Flugblätter dürfen nicht
verteilt werden. Trotzdem sind die GewerkschafterInnen entschlossen, die
Aktion fortzusetzen, bis ein Schlichtungsprozess eingeleitet wird, an
dessen Ende für Verdi-Gewerkschaftssekretär Marco Pavlik nur der lang
erkämpfte TVöD für die CFM-Beschäftigten stehen kann.
Wenn sich die Tarifparteien auf eine neutrale Person zur Schlichtung
einigen könnten und die Verhandlungen beginnen, setzt die Friedenspflicht
ein und die Mahnwache würde beendet, erklärt Pavlik
20 Nov 2020
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Verdi
Soziale Bewegungen
Outsourcing
Charité
Pflegekräftemangel
Pflegekräftemangel
Outsourcing
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