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# taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: Mehr als 11.000 Neuinfek…
> Eine Mehrheit der Deutschen will keine schärferen Corona-Maßnahmen. Viele
> fürchten einen neuen Lockdown. Ärzt:innen warnen vor Personalmangel in
> der Pflege.
Bild: Hier könnte Personal bald knapp werden, fürchten Ärzt:innen: Intensivp…
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## Mehr als 11.000 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom
frühen Dienstagmorgen 11.409 Neuinfektionen mit dem [1][Coronavirus] binnen
eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl bei 6.868
gelegen. Am Samstag war mit 14.714 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit
Beginn der Coronapandemie in Deutschland erreicht worden. Die Zahl der
Todesfälle überstieg am Wochenende die Marke von 10.000.
Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr
vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch
auch mehr Infektionen entdeckt werden. Insgesamt haben sich dem RKI zufolge
seit Beginn der Pandemie bundesweit 449.275 Menschen mit dem Virus
infiziert (Stand: 27.10., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im
Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 42 auf insgesamt 10,098. Das
RKI schätzt, dass rund 326.700 Menschen inzwischen genesen sind.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht
vom Montag bei 1,37 (Vortag: 1,45). Das bedeutet, dass zehn Infizierte
knapp 14 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das
Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in
seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich
auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen
Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Montag bei 1,30. Er
zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen. (dpa)
## Warnungen vor Flaschenhals beim Pflegepersonal
Ärztevertreter:innen haben vor einem Mangel an [2][Pflegekräften] zur
Versorgung von Covid-19-Patienten gewarnt. Viele der Zusatzbetten, die in
der Pandemie in den Kliniken geschaffen worden seien, könnten nicht belegt
werden, weil das Personal fehle, sagte der Präsident der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe
Janssens, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).
Es gebe inzwischen ausreichend Kapazitäten an freien Intensivbetten und
Beatmungsgeräten. Das allein helfe aber nicht weiter, wenn man kein
Personal habe, um die Patient:innen zu versorgen. Grob geschätzt fehlten
bundesweit 3.500 bis 4.000 Fachkräfte für die Intensivpflege, erklärte
Janssens, der von einem „dramatischen Mangel“ sprach.
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, sagte,
der Personalmangel in den Kliniken werde vermutlich bald massiv zutage
treten. „Sechs bis neun Prozent der Infizierten von heute werden in zwei
Wochen im Krankenhaus behandelt werden müssen“, erklärte sie. Pro
schwerkrankem Covid-Patienten auf der Intensivstation werde eigentlich eine
Pflegekraft benötigt.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß,
bezeichnete den Engpass beim Pflegepersonal als „die zentrale
Herausforderung, wenn die Patientenzahlen steigen“. Die Kliniken müssen
dann Personal umbesetzen und sich wie im Frühjahr auf die Versorgung von
dringenden Fällen konzentrieren, sagte er den Funke-Zeitungen: „Wir werden
uns auf Wartezeiten bei der Regelversorgung ebenso einstellen müssen, wie
auf die Verlegung von Patienten aus hoch belasteten Standorten in
entferntere Krankenhäuser.“ (epd)
## Mehrheit hält Corona-Regeln für ausreichend
Die Mehrheit der Deutschen hält die derzeitigen Corona-Maßnahmen einer
Umfrage zufolge für ausreichend. In dem am Dienstag veröffentlichten
„Deutschlandtrend“ des ARD-„Morgenmagazins“ gaben 51 Prozent der Befrag…
an, die geltenden Auflagen zur Eindämmung der Pandemie seien ausreichend.
Für 32 Prozent gehen die Einschränkungen angesichts stark steigender
Neuinfektionszahlen nicht weit genug. 15 Prozent erachten sie als zu
weitgehend. Zwei Prozent machten keine konkreten Angaben.
Im Vergleich zu Anfang Oktober ist damit sowohl die Anzahl derjenigen
gewachsen, denen die geltenden Einschränkungen zu weit gehen (plus vier
Prozentpunkte), als auch die Gruppe von Menschen, denen die Maßnahmen nicht
weit genug gehen (plus fünf Prozentpunkte).
Die Kontrollen zur Einhaltung der bestehenden Corona-Maßnahmen bewerten 50
Prozent der Befragten als nicht weitgehend genug. 34 Prozent empfinden die
Kontrollen als ausreichend, zehn Prozent gehen die bestehenden Kontrollen
zu weit. Sechs Prozent machten keine konkreten Angaben. Für den
Deutschlandtrend befragte Infratest dimap im Auftrag des
ARD-„Morgenmagazins“ vom 22. bis 24. Oktober 1.036 Wahlberechtigte.
Laut einer weiteren Umfrage rechnen fast zwei Drittel der Deutschen damit,
dass es wegen der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen auch wieder
zu Schließungen von Geschäften, Restaurants oder Schulen kommen wird. In
einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der
Deutschen Presse-Agentur sagten 63 Prozent, dass sie einen solchen Lockdown
erwarten. Nur 23 Prozent glauben nicht daran, 13 Prozent machten keine
Angaben. (dpa/epd)
27 Oct 2020
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