# taz.de -- Herrenmode für die Neue Rechte: Gauland-Dackel als Bekenntnis | |
> Dass das Modeunternehmen „Krawattendackel“ im neurechten Magazin „Cato�… | |
> wirbt, ist kein Zufall. Die Hamburger schielen aufs rechte Milieu. | |
Bild: Im Gauland-Stil: AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla mit Parteifreundin Bea… | |
Die Anzeige für den „Krawattendackel“ ist in diskreten Grün-Weiß-Tönen | |
gehalten. „Modische Jagd- und Hundekrawatten, Socken und Einstecktücher | |
sind das perfekte Geschenk zur Kneipe, zum Jagdschein, zum Geburtstag, zu | |
Ostern, für sich selbst und für alle weitere Anlässe“, schreibt das | |
gleichnamige Modeunternehmen aus Hamburg dazu und scheint damit eine | |
besondere Kundschaft zu umwerben: die Neue Rechte. | |
Denn dass diese Anzeige für Krawatten à la AfD-Bundesfraktionschef | |
Alexander Gauland nur zufällig in der aktuellen Ausgabe von [1][Cato – | |
Magazin für neue Sachlichkeit] erschienen ist, ist eher nicht anzunehmen. | |
Äußern wollte sich die Geschäftsführung des 2018 gegründeten | |
Modeunternehmens aber nicht zur Frage, ob dem Unternehmen die politische | |
Ausrichtung des Magazins bekannt ist, in dem sie da für ihre | |
Herrenoberbekleidung werben. | |
Das rund 100 Seiten starke Hochglanzmagazin Cato um Chefredakteur Andreas | |
Lombard und [2][Mitgründer Karlheinz Weißmann] erschien im September 2018 | |
zum ersten Mal. Vorgestellt haben sie ihr Heft damals in der „Bibliothek | |
des Konservatismus“, einem Veranstaltungsort der Neuen Rechten in Berlin, | |
der eng mit der Wochenzeitung Junge Freiheit verbunden ist. | |
In der Erstausgabe schreibt Weißmann, der auch in der Jungen Freiheit | |
publiziert, dass „die Eliten der westlichen Gesellschaft“ zunehmend die | |
„Normalität des Lebens“ ignorierten und dass sich die „Interessen der | |
sprachlosen Mehrheit“ einer „organischen Intelligenz“ Ausdruck und Gehör | |
verschaffen müssten. „Es genüge nicht, in der Wahlkabine sein Kreuz an | |
entlegener Stelle zu machen“, es müssten vielmehr Gegenvorstellungen und | |
-begriffe vermittelt werden, so der Mitbegründer des neurechten „Instituts | |
für Staatspolitik“. | |
## Accessoires für Burschenschaftler | |
Wer in diesem Umfeld eine Anzeige schaltet, dürfte also wissen, was er tut. | |
Im Warenangebot des dort werbenden Unternehmens dominiert das Abbild eines | |
Dackels – auf Schals, Tüchern, Krawatten, Socken, Caps – und auf | |
Mund-Nase-Masken. Ein Angebot deutet recht deutlich auf politische Herkunft | |
und Ausrichtung hin: Ein schwarzer Aufkleber mit zwei roten Balken, auf dem | |
in Weiß „§ 11“ steht. Das Unternehmen erklärt gleich selbst: „Paragrap… | |
ist der bekannteste Bier-Comment-Paragraph von Studentenverbindungen“. | |
Traditionell lautet er ‚Es wird weitergesoffen!‘ (auf lateinisch „‚borro | |
bibitur‘)“. Auf der Webseite des Unternehmens heißt es auch, der | |
„stilsichere Gentleman“ könne sicher viele Anlässe zum Tragen der | |
Accessoires finden, etwa „auch im Bundestag“. Der „britische Country-Stil… | |
spreche ja nicht nur Abgeordnete wie Gauland an | |
15 Nov 2020 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
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