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# taz.de -- EU-Parlament verlangt Transparenz: Zweifel an Impfstoff-Deal
> Ärger im EU-Parlament: Abgeordnete kritisieren die fehlende Offenlegung
> der Vereinbarung mit den Pharmafirmen Biontech und Pfizer.
Bild: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Charles Michel, Chef …
Brüssel taz | Der [1][Impfstoff-Deal der EU mit den Pharmafirmen Pfizer und
Biontech] sorgt für Ärger in Brüssel. Im Europaparlament kritisierten
mehrere Abgeordnete die Geheimniskrämerei, die den Vertragsabschluss
begleite. Zudem wurden Zweifel an Angaben aus Berlin laut, wonach 100
Millionen Impfdosen aus der EU-Bestellung nach Deutschland gehen sollen.
Die Europaabgeordneten begrüßten den Deal vom Mittwoch als wichtigen
[2][Fortschritt im Kampf gegen die Pandemie]. Mehrere Parlamentarier
bemängelten aber die fehlende Transparenz und forderten die Offenlegung der
Verträge, die die EU-Kommission geschlossen hat.
Es sei „von größter Bedeutung“, dass die Kommission die „Haftungs- und
Entschädigungsklauseln, Lizenzrechte und klinische Daten offenlegt“, sagte
die grüne Abgeordnete Jutta Paulus. Nur Transparenz schaffe Vertrauen.
Ähnlich äußerte sich ihre Luxemburger Parteifreundin Tilly Metz. Die
Brüsseler Behörde setze Steuergelder ein, ohne die Konditionen zu nennen,
so Metz. Damit unterlaufe sie die Kontrolle durch das Parlament.
Ein Kommissionssprecher rechtfertigte die Geheimhaltung. Der Vertrag mit
Pfizer und Biontech sei vertraulich, deshalb könne er keine Details nennen.
Auch Fragen nach dem Preis einer Impfdosis und den Haftungsregeln wollte
der Sprecher nicht beantworten.
## Finanzielle Risiken durch Vereinbarung
Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet, dass der Deal mit Biontech und
Pfizer für die EU finanzielle Risiken berge. Die Union müsse die Hersteller
unter „bestimmten und strengen Bedingungen“ entschädigen. Wie die
Konditionen im Detail aussehen, ist nicht bekannt.
Unklar ist auch, wie viele Impfdosen aus der Bestellung nach Deutschland
gehen. Laut EU wird jedes Land gleichberechtigt versorgt – entsprechend
seiner Bevölkerungszahl. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte jedoch
von 100 Millionen Dosen für Deutschland gesprochen, was bei 300 Millionen
bestellten Einheiten einem deutlich höheren Anteil entspräche. Die
Hilfsorganisation Medico International warnte vor Impfnationalismus. Es
mache keinen Sinn, nur für die eigene Bevölkerung Impfdosen zu sichern, das
Virus schere sich nicht um Landesgrenzen.
12 Nov 2020
## LINKS
[1] /Verteilung-von-Corona-Impfstoff/!5727934
[2] /EU-Strategie-gegen-Coronapandemie/!5728075
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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