# taz.de -- Klage zum Fehmarnbelt abgewiesen: Tunnelgegner*innen scheitern | |
> Die Trasse nach Kopenhagen kann kommen: Das Bundesverwaltungsgericht | |
> hörte nicht auf die Argumentation von Naturschützer*innen gegen das | |
> Megaprojekt. | |
Bild: Auf dänischer Seite haben die Bauarbeiten für den Tunnel schon vor dem … | |
RENDSBURG taz | Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand, heißt | |
es – und offenbar stand Gott in der vergangenen Woche nicht auf der Seite | |
der Schweinswale in der Ostsee und der Einwohner*innen der Insel Fehmarn. | |
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Dienstag [1][sechs Klagen | |
gegen den Bau des Tunnels] abgewiesen. Nun kann gebaut werden – | |
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) plant schon einen | |
Termin für den Spatenstich auf deutscher Seite. | |
Für die Naturschützer*innen und die Vertreter*innen der Inselgemeinden, die | |
nun auch die Kosten des Verfahrens tragen müssen, war es eine unerwartet | |
deutliche Niederlage. Die Riffe, die am Meeresboden in der Trasse des | |
Mega-Tunnels entdeckt wurden, stufte das Gericht zwar als schutzwürdig ein, | |
aber wie dieser Schutz aussehen soll, müsse in einem ergänzenden Verfahren | |
geklärt werden. | |
Der Nabu hatte unter anderem auf den [2][Schutz der Schweinswale] | |
verwiesen. Das Gericht wies diese Bedenken zurück: Die Schweinswale würden | |
auch durch den Fährverkehr gestört – und die Zahl der Schiffe verringere | |
sich, wenn der Tunnel fertig sei. Entscheidend für das | |
Bundesverwaltungsgericht war, dass der Bedarf für den Tunnel durch einen | |
Staatsvertrag zwischen Deutschland und Dänemark gesetzlich festgestellt | |
sei. | |
## Acht Jahre Bauzeit für 18 Kilometer Tunnel | |
Die staatliche dänische Projektgesellschaft Femern A/S will ab Januar eine | |
Fabrik für den Bau der Tunnelelemente auf der Insel Lolland bauen. In den | |
kommenden acht Jahren soll in der 18 Kilomenter breiten Meerenge zwischen | |
Lolland und Fehmarn ein Tunnel entstehen, der Platz für zwei Bahngleise und | |
eine vierspurige Autobahn bietet. | |
Die Kosten des Bauwerks von rund elf Milliarden Euro trägt überwiegend | |
Dänemark. Deutschland zahlt rund drei Milliarden für Straßen und Schienen | |
auf seinem Territorium. | |
7 Nov 2020 | |
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## AUTOREN | |
Esther Geißlinger | |
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