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# taz.de -- Aktuelle Corona-Entwicklungen: Gesundheitsnotstand in Spanien
> Die spanische Regierung ruft den Gesundheitsnotstand aus. Unbekannte
> haben einen Brandanschlag auf ein RKI-Gebäude verübt. Corona-Meldungen im
> Überblick.
Bild: Spanien, Madrid: BesucherInnen stehen am spanischen Nationalfeiertag auf …
## Proteste gegen Corona-Auflagen in Berlin
Aus Protest gegen die staatlichen Corona-Beschränkungen sind am Sonntag in
Berlin erneut Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach von
rund 2.000 Menschen, die sich auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte
versammelten. Die Situation war dort zeitweise unübersichtlich, weil
Menschen aus der Menge ausbrachen. Die Polizei sprach von einer
„dynamischen Lage“. „Es wurde weitgehend weder der Mindestabstand noch die
Pflicht zur Mund-Nase-Bedeckung eingehalten“, twitterte die Polizei. Dies
waren jedoch Auflagen gewesen. Zahlen der Veranstalter zur Demonstration
lagen zunächst nicht vor.
Die Demonstranten zogen dann auf der Karl-Marx-Allee Richtung
Veranstaltungszentrum Kosmos, in dem ursprünglich die Gesundheitskonferenz
„World Health Summit“ geplant war. Die Veranstaltung findet wegen
steigender Infektionszahlen aber online statt. (dpa)
## Spanien ruft landesweiten Gesundheitsnotstand aus
Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen hat die Regierung in Spanien
am Sonntag den landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Regierungschef
Pedro Sánchez sagte in einer Fernsehansprache, der Ausnahmezustand werde
bis Anfang Mai kommenden Jahres gelten. In den nächsten Monaten gelte in
ganz Spanien mit Ausnahme der kanarischen Inseln eine nächtliche
Ausgangssperre.
Die spanische Regierung hat am Sonntag über Einzelheiten eines erneuten
Notstands wegen der Corona-Pandemie beraten. Am Samstagabend hatte sie
mitgeteilt, die Mehrheit der Regionalpräsidenten habe dem dritten Notstand
seit März grundsätzlich zugestimmt. Bei den Beratungen am Sonntag ging es
darum, was an Sperrmaßnahmen verhängt werden soll und wie weit sie gehen
sollen.
Ein Notstand gibt der Zentralregierung in Madrid die Vollmacht, Grundrechte
– wie das auf Freizügigkeit – einzuschränken. In der Corona-Pandemie seit
März wurde bereits zwei Mal der Notstand erklärt. (afp)
## Brandanschlag auf RKI-Gebäude in Berlin
Auf ein Gebäude des Robert-Koch-Instituts in Berlin ist ein Brandanschlag
verübt worden. Unbekannte hätten in der Nacht auf Sonntag Flaschen mit
Brandsätzen gegen die Fassade des Hauses im Stadtteil Tempelhof geworfen,
teilt die Polizei mit. Dabei soll eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen
sein. Die Täter seien von einem Sicherheitsmitarbeiter bemerkt worden, der
die Flammen gelöscht habe. Verletzt worden sei niemand. Da eine politische
Motivation bei der versuchten Brandstiftung geprüft werde, habe der
Staatsschutz des Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen übernommen.
(rtr)
## Proteste gegen Corona-Auflagen in Warschau
Die Polizei in Warschau hat nach Protesten gegen verschärfte
Corona-Auflagen 278 Personen festgenommen. Die Demonstranten hätten Beamte
mit Steinen, Flaschen und Knallkörpern beworfen, teilt die Polizei mit. Die
Einsatzkräfte seien mit Wasserwerfern gegen die Randalierer vorgegangen.
Mehrere tausend Menschen hatten am Samstag in der polnischen Hauptstadt
gegen neue Regeln im Kampf gegen die Virusausbreitung protestiert –
darunter ein Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen, gegen das sie
bei den Kundgebungen verstießen. In Polen steigen die Infektionszahlen
rasant. Am Freitag wurde mit mehr als 13.600 bestätigten Ansteckungen ein
neuer Höchststand registriert. (rtr)
## US-Virologe Fauci hofft auf baldige Impfstoff-Erkenntnisse
Der US-Seuchenexperte Anthony Fauci geht davon aus, dass entscheidende
Erkenntnisse über einen Impfstoff bis spätestens Anfang Dezember vorliegen
werden. „Wir werden bis Ende November, Anfang Dezember wissen, ob ein
Impfstoff sicher und wirksam ist“, sagt der US-Regierungsberater der BBC.
Umfassende Impfkampagnen seien aber erst im Verlauf des kommenden Jahres zu
erwarten. „Wenn wir über das Impfen eines bedeutenden Teils der Bevölkerung
mit einer spürbaren Wirkung auf die Dynamik des Ausbruchs sprechen, das
wird nicht vor dem zweiten oder dritten Quartal des Jahres sein.“ (rtr)
## Lauterbach (SPD) warnt vor erneutem Lockdown
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die von Bund und Ländern
getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als unzureichend
kritisiert und vor einem deutlichen Anstieg der Todesfallzahlen im Dezember
gewarnt. „Da müssen wir nachjustieren“, sagte er der Bild am Sonntag. Ohne
eine entschlossenere Beschränkung persönlicher Kontakte sei ein zweiter
Lockdown nicht zu vermeiden.
„Wenn es uns in den kommenden zwei bis drei Wochen nicht gelingt, die
persönlichen Kontakte zu beschränken, werden die Zahlen in wenigen Wochen
so stark gestiegen sein, dass uns nur noch ein erneuter Lockdown bleibt“,
warnte Lauterbach.
Lauterbach forderte, die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten,
auszuweiten. Weiter schlug der SPD-Politiker eine Verkleinerung der
Schulklassen vor. „Wenn wir nicht wollen, dass die Schulen mit regelmäßigem
Schulausfall auch noch zu Hotspots werden, sollten die Schulklassen jetzt
aufgeteilt werden in Vormittags- und Nachmittagsunterricht.“ (afp)
## Sieben-Tage-Inzidenz liegt in München bei 100,6
Wegen der weiter stark steigenden Corona-Infektionen verschärft München die
Schutzmaßnahmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der neu gemeldeten Fälle pro
100.000 Einwohner sei laut Robert-Koch-Institut (RKI) auf 100,6 gestiegen
und habe damit den von Bayern neu eingeführten Schwellenwert von 100
überschritten, teilt die Landeshauptstadt mit. Damit träten ab Montag
strengere Maßnahmen in Kraft. Die Sperrstunde in der Gastronomie wird
demnach um eine Stunde auf 21 Uhr vorverlegt. Auch das Verbot für den
Alkoholkonsum im öffentlichen Raum an bereits bekannten Brennpunkten
beginnt bereits um 21 Uhr. Zudem darf ab dann auch an Tankstellen und durch
sonstige Verkaufsstellen sowie Lieferdienste kein Alkohol mehr verkauft
werden. Bei Sport- und Kulturveranstaltungen sind nur noch maximal 50
Besucher zugelassen. Ausnahmen gelten für Gottesdienste, Demonstrationen
und Hochschulen. (rtr)
## Neuinfektionen in Russland und Tschechien steigen stark an
[1][Tschechien] meldet mit 12.472 Neuinfektionen den höchsten Wert für
einen Wochenendtag. Das sind zwar fast 3.000 Fälle weniger als der am
Vortag verzeichnete Rekord von erstmals mehr als 15.000. Allerdings fallen
die Zahlen am Wochenende in der Regel niedriger aus, weil die Behörden dann
häufig weniger Daten übermitteln. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen
Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus stieg auf 250.797, die Zahl der
Todesfälle erhöhte sich binnen 24 Stunden um 106 auf 2.077. In dem Land mit
seinen knapp elf Millionen Einwohnern breitet sich das neuartige Virus in
Europa gemessen an der Bevölkerungszahl am schnellsten aus. Die Regierung
hatte am Mittwoch wieder einen weitgehenden Lockdown verhängt, weil das
Gesundheitssystem an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen sei.
[2][Russland] meldet 16.710 Corona-Neuinfektionen. Das sind rund 200 mehr
als am Samstag. Allein 4.455 Ansteckungen seien binnen 24 Stunden in Moskau
hinzugekommen, teilen die Behörden mit. Damit stieg die Zahl der landesweit
bestätigten Ansteckungen mit dem neuartigen Virus auf über 1,5 Millionen.
229 weitere infizierte Menschen starben. Die Zahl der Todesfälle erhöhte
sich somit auf 26.050. Russland weist nach den USA, Indien und Brasilien
weltweit die viertmeisten Infektionsfälle auf. (rtr)
## Studie: Lockdown große psychische Belastung
Angst, Stress und Symptome von Depressionen haben ForscherInnen zufolge in
der ersten Phase des Corona-Lockdowns im Frühjahr in Deutschland deutlich
zugenommen. Das geht aus einer Vorauswertung der bundesweiten
Nako-Gesundheitsstudie hervor, über die die Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung berichtet. „Die psychische Belastung bei jungen bis
mittelalten Menschen, zwischen 20 und Ende 40, war besonders groß“, sagte
der Studienleiter für neurologisch-psychiatrische Erkrankungen, Klaus
Berger, dem Blatt.
Frauen bis Ende 30 seien am stärksten betroffen. Teilweise hätten sich die
Werte der Studien-TeilnehmerInnen so verschlechtert, dass es sich um eine
deutliche Zunahme von Depressionen handeln könnte, was jedoch im Einzelfall
durch eine ärztliche Diagnose bestätigt werden müsse. In der Gruppe über 60
Jahre hätten die ForscherInnen dagegen keine Zunahme von depressiven
Symptomen festgestellt. (rtr)
## Mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet wieder mehr als 11.000
Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der bestätigten
Ansteckungen um 11.176 auf 429.181 gestiegen, teilt das RKI mit. Damit
bleiben die Neuinfektionen den vierten Tag in Folge über der Schwelle von
10.000, obwohl die Zahlen am Sonntag für gewöhnlich niedriger ausfallen, da
die Gesundheitsämter dann häufig nicht alle Daten übermitteln. Die Zahl der
Todesfälle erhöhte sich um 29 auf 10.032. Als genesen gelten rund 317.100
Menschen. Am Donnerstag hatte die Zahl der täglich gemeldeten
Neuinfektionen erstmals seit Beginn der Pandemie die 10.000er Schwelle
überschritten. (rtr)
25 Oct 2020
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