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# taz.de -- AktivistInnen gründen Politplattform: Wie einst die Grünen
> Junge Klimapolitiker*innen vernetzen sich, um leichter in die
> Parlamente einziehen zu können. Enttäuscht sind einige von die Grünen.
Bild: Maurice Conrad, Mitglied der Klimaliste, sitzt bereits im Stadtrat in Mai…
Berlin taz | Junge Politiker*innen aus dem Bundesgebiet vernetzen
sich, um konsequenter Klimapolitik mehr Einfluss zu verschaffen. „Wir sehen
multiples Politikversagen auf allen Ebenen“, sagte Sebastian Hornschild,
einer der Initiatoren der „Klimaliste“, am Freitag in Berlin. Hornschild
sitzt bereits im Stadtrat von Erlangen in Bayern.
Mit der Klimaliste soll nun eine [1][Plattform für andere Mandatsträger]
entstehen, die ebenfalls aus der Klimabewegung kommen. In ihrem jeweiligen
Verantwortungsbereich wollen sie die nötigen Schritte zur Einhaltung des
1,5-Grad-Ziels der Erderwärmung ohne Kompromisse durchzusetzen und dafür
beispielsweise den Autoverkehr eindämmen. Die bisher noch bundesweit
verstreuten Angehörigen der Klimaliste wollen dazu wissenschaftliche
Empfehlungen möglichst exakt umsetzen.
Zwei Jahre, nachdem Greta Thunberg sich erstmals während der
Unterrichtszeit mit ihrem Schild vor das Parlamentsgebäude in Stockholm
gesetzt hat, greift die Klimabewegung damit nach Positionen, an denen
Entscheidungen getroffen werden. Im Sommer hatten sich [2][einige
Aktivist*innen erklärt], bei den kommenden Bundestagswahlen 2021 für
Parteien wie Grüne, SPD und Linke kandidieren zu wollen
Das ist aus Sicht der Aktivisten der folgerichtige Schritt, nachdem die
etablierten Parteien den Protesten zwar zum Teil Respekt gezollt haben,
jedoch weiterhin kaum etwas tun, um die Klimaziele wirklich einzuhalten.
„Notwehr“ gegenüber der Untätigkeit der Regierung nennt das Antonio Rohr�…
daher die Gründung von [3][radikal:klima], die in Berlin bei der
Landtagswahl 2021 auf das Abgeordnetenhaus zielt.
## Klimaliste nicht direkt FFF
Die Initiatoren der Klimaliste stehen der Protestbewegung Fridays for
Future nahe, doch sie verstehen sich nicht direkt als deren
parlamentarischer Arm, sondern als unabhängige Plattform. Fridays for
Future soll überparteilich bleiben. Einige der Mitglieder der Klimaliste
sitzen bereits in Stadträten, wie Hornschild in Erlangen, Maurice Conrad in
Mainz oder Lukas Fix in Düsseldorf. In einigen Bundesländern wollen sie
direkt auf Landesebene einsteigen. „Die Klimabewegung will die Teilhabe,
die ihr zusteht, auch in den Parlamenten ausüben“, sagt Jessica
Stolzenberger, die mit ihrem Klimaprogramm im kommenden Jahr in den Landtag
von Baden-Württemberg einziehen will.
Gerade in Baden-Württemberg ist die Enttäuschung der Klima-Aktivisten über
die Grünen groß. Anstatt eine Politik für radikal weniger CO2-Emissionen zu
vertreten, steht Ministerpräsident Winfried Kretschmann für viele
Aktivist*innen für eine unverändert autofreundliche Politik. „Wir sehen
unter Schwarz-Grün keine grundlegenden Verbesserungen“, sagt Stolzenberger.
Es sei eine neue Politik von unten nötig, um etwas zu bewirken. Die
Klimaliste wolle sich aber nicht in einer Oppositionshaltung an den Grünen
abarbeiten, sondern das gesamte politische Spektrum aufrütteln, betont
Conrad. Er sieht durchaus Parallelen zur Geschichte der Grünen, die vor 40
Jahren aus der Umweltbewegung entstanden sind.
2 Oct 2020
## LINKS
[1] /Aktivisten-treten-zur-Wahl-an/!5704234
[2] /Kampf-gegen-den-Klimawandel/!5706459
[3] https://www.radikalklima.de/
## AUTOREN
Finn Mayer-Kuckuk
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