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# taz.de -- Kindesmissbrauchs-Verdacht in NRW: Razzien gegen 80 Verdächtige
> Erneut geht die Polizei gegen Verdächtige vor, die
> Missbrauchsdarstellungen von Kindern besessen und weitergegeben haben
> sollen – wieder in NRW.
Bild: Lügde, Februar 2019: Nordrhein-Westfalen war schon zuvor von Missbrauchs…
Köln dpa | Ermittler sind in Nordrhein-Westfalen mit Durchsuchungen in
Wohnungen und Häusern gegen 80 Beschuldigte vorgegangen, die verdächtigt
werden, Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs besessen und
verbreitet zu haben. Der landesweite Einsatz habe am frühen
Donnerstagmorgen begonnen, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit.
Beteiligt waren unter anderem Polizeidienststellen in Aachen, Bielefeld,
Bonn, Detmold, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Heinsberg, Höxter, Köln und
Wuppertal. Die Beamten durchsuchten 64 Objekte und stellten viele
Datenträger sicher.
„Die Durchsuchungsmaßnahmen richten sich sämtlich gegen Beschuldigte, die
sich bzw. anderen vor allem über soziale Netzwerke kinderpornografische
Inhalte verschafft haben sollen“, erklärte die Staatsanwaltschaft. Einzelne
Beschuldigte ließen sich demnach bereits geständig ein. Haftbefehle wurden
den Angaben zufolge allerdings nicht vollstreckt. Man habe aber auch
Anhaltspunkte auf weitere Straftaten entdeckt – etwa Schusswaffen und eine
Cannabis-Plantage.
Nordrhein-Westfalen war in den vergangenen Jahren mehrmals von
Missbrauchsfällen erschüttert worden – die Orte [1][Lügde], [2][Bergisch
Gladbach] und [3][Münster] haben sich mittlerweile in das kollektive
Gedächtnis gebrannt. Bei Razzien wurden gigantische Datenmengen mit
Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs sichergestellt, die von
Experten ausgewertet werden müssen. Mehr und mehr Fälle landen dadurch auch
vor Gericht. In Köln läuft aktuell der Prozess gegen einen Vater und
mutmaßliche Schlüsselfigur im [4][Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach], in
dem Ermittler Spuren zu Tausenden Verdächtigen nachgehen.
Die Arbeit der Behörden ist gleichwohl kompliziert, weil sich die Täter in
Chats und Foren hinter Pseudonymen verstecken und offenbar keine Sorge
haben, enttarnt zu werden. Mittlerweile hat eine bei der Zentral- und
Ansprechstelle Cybercrime NRW (ZAC NRW) angesiedelte Taskforce die Arbeit
aufgenommen. Sie versucht, den Pseudonymen im Netz echte Namen zuzuordnen.
Die Cybercrime-Einheit übernahm auch die Federführung für den Einsatz am
Donnerstag.
Die Ermittler wiesen darauf hin, dass die neuen Durchsuchungen nicht auf
Basis der Ermittlungsgruppe „Berg“ in Köln erfolgt seien, die den großen
Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach aufklären soll. Vielmehr sei man
diesmal Hinweisen ausländischer Behörden und Organisationen nachgegangen,
sagte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer.
1 Oct 2020
## LINKS
[1] /Untersuchungsausschuss-nach-Luegde-Fall/!5684752
[2] /Missbrauchskomplex-Bergisch-Gladbach/!5711998
[3] /Sexuelle-Gewalt-gegen-Kinder/!5687744
[4] /Sexuelle-Gewalt-an-Kindern/!5700133
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