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# taz.de -- Bundesweite Corona-Studie: 34.000 Antikörper-Tests geplant
> Es ist die erste bundesweite Studie dieser Art: Forscher wollen
> herausfinden, wie viele Deutsche eine Corona-Infektion schon überstanden
> haben.
Bild: Blutproben in einem Labor für Infektionsforschung
Berlin taz | Wie viele Menschen in Deutschland haben bereits eine Infektion
mit dem [1][Coronavirus] durchgemacht? Wie hoch ist die Dunkelziffer, also
die Zahl bislang unentdeckter Infektionen, und welche Bevölkerungsgruppen
erkranken besonders häufig an Covid-19? Diesen Fragen gehen das
Robert-Koch-Institut (RKI) und das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW) ab sofort gemeinsam nach: In einer groß
angelegten, bundesweiten Studie namens „Leben in Deutschland –
Corona-Monitoring“.
Die Studie, an der 34.000 Erwachsene teilnehmen sollen, starte Anfang
Oktober und werde bis voraussichtlich Ende Dezember 2020 Proben und
Forschungsdaten von Menschen in ganz Deutschland erheben, teilten das RKI
und das DIW am Donnerstag mit. Erstmals, so das Ziel der Untersuchung,
werden damit in einigen Monaten aussagekräftige Ergebnisse zum
Antikörperstatus für ganz Deutschland vorliegen.
Bislang gibt es hierzu nur Daten aus einzelnen regionalen Studien, die das
RKI in den vergangenen Monaten in mehreren so genannten
Corona-Hotspot-Gemeinden durchgeführt hatte, [2][etwa im
baden-württembergischen Kupferzell]. Unklar ist bisher auch, wie lange eine
Immunität gegen das Virus nach der Bildung von Antikörpern anhält.
Grundlage für die neue Studie, so das RKI und das DIW, ist das
Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am DIW. 34.000 Erwachsene würden demnächst
angeschrieben, die Teilnahme sei freiwillig. Das Programm beinhaltet einen
Mund-Nase-Abstrich, um eine etwaige aktuelle Infektion festzustellen, sowie
die Entnahme einer kleinen Menge Blut aus dem Finger, um das Blut auf
vorhandene Antikörper zu untersuchen. Die Teilnehmer erhielten
entsprechende Testkits per Post. Außerdem sollen sie einen Fragebogen
beantworten – unter anderem zu klinischen Symptomen, Vorerkrankungen und
ihrem persönlichen Gesundheitsverhalten.
Abstriche und Blutproben würden sodann in den RKI-Laboren untersucht; im
Fall einer aktuellen Infektion würden die Betroffenen umgehend informiert.
Die übrigen Probanden sollen ihre Testergebnisse nach spätestens sechs
Wochen mit der Post erhalten.
„Die Studie ermöglicht uns beispielsweise eine Einschätzung, wie soziale
Lage und Lebensbedingungen der Menschen und das Sars-CoV-2-Infektionsrisiko
zusammenhängen“, sagte der RKI-Präsident Lothar Wieler. Die Informationen
aus dem Corona-Monitoring ließen sich zudem mit den regulären
SOEP-Befragungsdaten verknüpfen, erklärte Stefan Liebig, Leiter des SOEP am
DIW Berlin. So könnten auch die langfristigen Folgen der Corona-Infektionen
in Deutschland beobachtet werden.
1 Oct 2020
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746
[2] /Antikoerper-Studie-des-RKI-zu-Corona/!5707380
## AUTOREN
Heike Haarhoff
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Klinische Studien
Pandemie
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