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# taz.de -- Demos nach Wahl in Montenegro: Protest gegen Wahlsieger
> Eine Woche nach der Parlamentswahl gehen in Montenegro Zehntausende auf
> die Straßen. Sie befürchten wachsenden serbischen Einfluss.
Bild: Fackeln für einen „unabhängigen Staat“: Zehntausende protestieren i…
Podgorica dpa | Eine Woche nach dem [1][Wahlsieg der überwiegend
proserbischen Opposition in Montenegro] haben am Sonntagabend Zehntausende
Menschen in Podgorica und anderen Städten für den unabhängigen Staat
demonstriert. „Wir haben die „Tschetnik-Freiheit“ satt“, rief einer der
Redner auf der Kundgebung in Podgorica.
Die Tschetniks waren serbische Freischärler, die im Zweiten Weltkrieg und
in den jugoslawischen Zerfallskriegen der 1990er Jahre Gräueltaten an der
Zivilbevölkerung verübt hatten.
Beim Urnengang hatten drei Oppositionsallianzen zusammen 41 der 81 Mandate
errungen. Sie wollen eine Expertenregierung bilden, um die Macht des seit
fast 30 Jahren [2][über Montenegro herrschenden Präsidenten Milo Đukanović]
zu brechen. Sie werfen ihm Korruption, Verbindungen zur Mafia und Anschläge
auf Regierungskritiker vor. Đukanović hatte das kleine Balkanland 2006 in
die Unabhängigkeit von Serbien geführt und als Partner des Westens
etabliert.
Stärkste Kraft der Oppositionsallianz ist die proserbische und prorussische
Demokratische Front (DF) mit 27 Mandaten. Ihre beiden Bündnispartner sind
prowestlich orientiert. Aufgrund dieser Kräfteverhältnisse befürchten
Anhänger der Unabhängigkeit Montenegros, dass das Land unter der
DF-Dominanz wieder in serbisches und russisches Fahrwasser geraten könnte.
Es war nicht klar, wer die [3][Kundgebungen] am Sonntag organisierte. Die
meisten Redner präsentierten sich als „Patrioten“, die nur eine einzige
Partei, nämlich den Staat Montenegro, kennen würden. Die unabhängige
Zeitung Vijesti machte aber unter den Teilnehmern zahlreiche prominente
Politiker der Đukanović-Partei DPS aus.
7 Sep 2020
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