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# taz.de -- Corona beschäftigt Landesregierung: Senat denkt nicht an Alkoholve…
> Gesundheitssenatorin Kalayci (SPD) wollte damit Corona eindämmen.
> Kultursenator Lederer (Linkspartei) kündigt weitere Lockerungen für Kinos
> an.
Bild: Der rot-rot-grüne Senat will Corona derzeit nicht mit einem Alkoholverbo…
Ein Alkoholverbot, wie es Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zur
Eindämmung einer weiteren Corona-Ausbreitung angeregt hat, wird es derzeit
nicht geben. „Wir denken darüber nicht wirklich nach“, berichtete der
stellvertretende Regierungschef und Kultursenator Klaus Lederer
(Linkspartei) am Dienstag aus der Sitzung des rot-rot-grünen Senats.
Der befasste sich auch mit Lockerungen bei den Kinos: Laut Lederer prüft
man, in den Sälen auf die 1,5-Meter-Abstandsregel zu verzichten und nur
noch jeden zweiten Sitz unbesetzt zu lassen. Dafür müssten jedoch alle
Kinobesucher durchgehend eine Maske tragen. Bewährt sich das Konzept,
könnte es Vorbild für Lockerungen bei Theatern sein.
Die Gesundheitssenatorin hatte am Montag im Gesundheitsausschuss des
Abgeordnetenhauses ein Alkoholverbot in Gaststätten ins Gespräch gebracht:
Dort, wo getrunken werde, litten die Abstandsregeln am meisten. Ihr
Senatskollege Lederer hielt das für wenig weiterführend: Wer trinken wolle,
würde sich den Alkohol anderswo besorgen und das Verbot so umgehen können.
Auch ein Verbot beim Außer-Haus-Verkauf von Alkohol in Kiosken mit langen
Öffnungszeiten und Tankstellen lehnte er ab. Eine solche Regelung hatte die
Hamburger Landesregierung beschlossen. Lederer will den Blick mehr auf
Veranstaltungen in geschlossenen Räumen lenken – „der Virologe Drosten sagt
uns immer, von 20 Ansteckungen passiere nur eine im Außenraum“. Senatorin
Kalayci und die Hamburger Regierung hingegen hatten auch von Alkohol
angefeuerte Partyatmosphäre auf offener Straße als problematisch
betrachtet.
## Verbote durchsetzen statt neue erlassen
Aus Lederers Sicht geht es nicht darum, neue Verbote zu beschließen,
sondern die geltenden Regeln durchzusetzen. „Da muss es
Schwerpunktkontrollen geben und dann auch drastische Strafen“, sagte der
Linkspartei-Politiker. Keinen Sinn macht aus seiner Sicht eine
Verschärfung, die auch die treffen würde, die sich an die Regeln halten.
Der Vize-Regierungschef berichtete, dass auf Vorschlag von Innensenator
Andreas Geisel (SPD) 240 Mitarbeiter zusätzlich für die Ordnungsämter der
Bezirke im Einsatz sein sollen: „Das ist eine erhebliche Verstärkung der
Möglichkeiten, um Verstöße zu kontrollieren und gegebenenfalls auch zu
ahnden.“ Das kann laut Lederer auch zur Schließung von Lokalen führen. Für
die nächste Senatssitzung kündigte er ein Gespräch mit Vertretern des
Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga an.
Wann die Kinos konkret wieder mehr Besucher einlassen dürfen, ließ Lederer
offen. „In eineinhalb Wochen wissen wir Bescheid“, sagte er zur Prüfung der
Idee, dass die Kinos jeden zweiten Platz besetzen könnten. Dafür müssten
sie aber neben guter Belüftung dafür sorgen, dass die Besucher während der
Vorstellung dauerhaft einen Mund-Nase-Schutz tragen. Das ist derzeit bei
der 1,5-Meter-Abstandsregel nicht Pflicht. Erst wenn sich das Konzept bei
den Kinos über eine oder zwei Corona-Inkubationsperioden bewährt, also zwei
bis vier Wochen, kommt für Lederer eine Lockerung auch für Theater und
Konzertsäle in Betracht – „dort, wo auf der Bühne mehr geschieht, ist die
Situation eine andere“.
11 Aug 2020
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Klaus Lederer
Dilek Kalayci
Schwerpunkt Coronavirus
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Kolumne Berlin viral
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