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# taz.de -- Ermittlungen des Militärischen Abschirmdienstes: Soldaten im recht…
> Mehrere Bundeswehrangehörige stehen im Verdacht, Verbindungen zu der
> türkischen Organisation Graue Wölfe zu haben. Ein Disziplinarverfahren
> wurde eingeleitet.
Bild: Wer steckt in diesen Stiefeln? Etwa auch Wölfe?
Berlin afp | In der Bundeswehr stehen mehrere Soldaten im Verdacht,
Anhänger der türkischen rechtsextremen Organisation [1][Graue Wölfe] zu
sein. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ermittle hierzu in vier Fällen,
heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der
Linksfraktion. Demnach läuft gegen eine Person bereits ein
Disziplinarverfahren.
Die Linksfraktion hatte bei der Bundesregierung eine umfangreiche Anfrage
zu Aktivitäten der Grauen Wölfe und anderen Gruppen aus deren Umfeld in
Deutschland gestellt. Demnach werden vom MAD „vier Fälle mit Bezug zu den
fragegegenständlichen Organisationen bearbeitet“.
„Bei einem dieser Fälle begründen Erkenntnisse zumindest die Feststellung
einer fehlenden Verfassungstreue.“ Dazu laufe ein gerichtliches
Disziplinarverfahren. „Bei den übrigen Personen liegen tatsächliche
Anhaltspunkte für extremistische Bestrebungen vor“, heißt es in der Antwort
weiter. „Die weiteren Ermittlungen dauern an.“
Über die Anfrage und die Antwort hatte zuerst das ARD-Magazin „Report
Mainz“ berichtet. Der MAD wollte sich auf Nachfrage des Fernsehmagazins zu
den Fällen nicht äußern.
In den Unterlagen geht es auch um mutmaßliche Verbindungen der Grauen Wölfe
in Deutschland zum türkischen Geheimdienst MIT. Den Angehörigen der
türkischen Sicherheitskräfte gegenüber brächten die Grauen Wölfe „Sympat…
und Unterstützung zum Ausdruck“, schreibt die Bundesregierung.
„Ein Zusammentreffen mit Führungspersonen und die Unterstützung türkischer
Belange wird als Ehre empfunden und gern auf Fotos gezeigt.“ Solche
Zusammentreffen gebe es in Deutschland etwa während
Wahlkampfveranstaltungen. Es sei „wahrscheinlich“, dass solche Kontakte
seitens des türkischen Dienstes MIT „auch genutzt werden, um
nachrichtendienstliche Belange zu fördern“.
Im Internet veröffentliche Fotos zeigten Anhänger der Grauen Wölfe bei der
Teilnahme an Schießtrainings in Deutschland, heißt es in der Antwort der
Bundesregierung weiter. Auch ein „gewerbliches Angebot für
wehrsportähnliche Security-Lehrgänge“ sollen Angehörige der Gruppe in
Anspruch genommen haben.
„Von türkischen Faschistengruppen wie den Grauen Wölfen geht eine große
Bedrohung aus“, sagte die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke. „Das zeigen nicht
nur die brutalen Übergriffe ihrer Anhänger sondern auch Waffen- und
Kampfsporttrainings der türkischen Nationalisten.“ Es habe sich „eine
gewaltsame Schlägertruppe an der langen Leine des türkischen Geheimdienstes
entwickelt“.
Die Grauen Wölfe sind Anhänger der ultrarechten türkischen Partei der
Nationalistischen Bewegung (MHP). Laut dem Verfassungsschutz propagiert die
auch Ülkücü-Bewegung (Idealisten-Bewegung) genannte Gruppe „einen
übersteigerten Nationalismus, gepaart mit der Vorstellung einer ethnisch
homogenen Gesellschaft“.
18 Jul 2020
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[1] /Tuerkische-Faschistinnen/!5693374
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