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# taz.de -- US-Sportlerin für Black Lives Matter: Politischer Basketball
> Layshia Clarendon ist nicht nur Topscorerin im letzten Spiel gewesen.
> Ihre Auftritte für die Rechte von Schwarzen und LGTBI bewegen das
> Publikum.
Bild: Am Ball: Layshia Clarendoon beim Spiel am Samstag
Am Ende hatte das Team von Spielmacherin Layshia Clarendon verloren. Doch
über das 71:87 der New York Liberty gegen Seattle Storm zum Auftakt der
Saison in der US-Basketballliga WNBA hat kaum einer gesprochen. Sondern
über Clarendon. Mit 20 Punkten war sie Topscorerin in diesem Auftaktspiel
vor coronabedingt leeren Rängen in Brandeton, Florida.
Ihr Auftritt vor dem Spiel am Samstag war es, der die Sportwelt bewegt hat.
„Wir widmen diese Saison Breonna Taylor“, [1][sprach sie ins Mikrophon].
Breonna Taylor war ums Leben gekommen, nachdem Polizisten im März dieses
Jahres auf der Suche nach Drogen in ihre Wohnung eingedrungen waren und
acht Schüsse auf die Rettungssanitäterin abgefeuert hatten.
„Wir widmen diese Saison auch der ‚Say her name‘-Kampagne!“, sagte Lays…
Clarendon dann und betonte, wie wichtig der Kampf um Gerechtigkeit für
Schwarze Frauen sei. Zuvor war die US-Hymne gespielt worden. Statt sich
dabei als Zeichen des Protests hinzuknien, verließen alle Spielerinnen die
Halle. Später drehten sie sich von den TV-Kameras weg und schwiegen für 26
Sekunden, wobei jede Sekunde ein Lebensjahr von Breonna Taylor
symbolisierte.
Clarendon sagt: „Ich will die Hymne nicht hören, ich will nicht da draußen
stehen. Ich möchte nicht einmal in der Nähe sein, weil es einfach
niederschmetternd ist, dass Gerechtigkeit und Freiheit einfach nicht jedem
gleichermaßen zuteil werden.“ Es sind Sätze wie diese, welche die
29-Jährige zu einer der streitbarsten Aktivistinnen im Profisport hat
werden lassen. Ihr Einsatz für bessere Bezahlung im Frauensport ist ebenso
stark wie der für die Rechte der LBGTQ-Community, die für sie einen festen
Platz im Sport haben soll.
## „Kraft, die Welt zu verändern“
Ihr Engagement begründet sie mit ihren Erfahrungen als andauernde
Grenzgängerin. „Ich sehe mich als Schwarz, lesbisch, als Frau, als
nicht-cis und als Christin. Ich bis Außenseiterin in jeder Community zu der
ich gehöre“, hat sie einmal [2][in einem Post] auf dem Portal „The Players
Tribune“ geschrieben.
So wissen ihre Fans viel über ihr Coming Out und darüber, dass sie sich
erst spät damit beschäftigt hat, wie sehr sie durch ihre Abstammung geprägt
ist. Derer wurde sie sich während ihrer Karriere immer bewusster.
Ein Streit mit ihrem weißen Vater über [3][den Hymnenprotest des
Footballspielers Colin Kaepernick] habe ihr die Augen geöffnet. Der Vater
konnte zwar das Anliegen des Protests verstehen, hatte aber kein
Verständnis für die Art des Protests: Kaepernick hatte sich während der
US-Hymne hingekniet und die Geste zu einer Protestgeste gegen Rassismus
gemacht.
„Wenn mein Vater, ein Weißer, der mich großgezogen hat, nicht über seine
eigene Voreingenommenheit hinausblicken kann, gibt es dann überhaupt
Hoffnung für den rassistischen Weißen, der keine Schwarzen kennt?“, [4][hat
Clarendon im März geschrieben]. Trotz dieser Auseinandersetzung scheint ihr
Kampf von Zuversicht getragen: „Wir haben die politische Kraft, die Welt zu
verändern wie nie zuvor“, glaubt sie.
26 Jul 2020
## LINKS
[1] https://twitter.com/espn/status/1287057606272520192
[2] https://www.theplayerstribune.com/en-us/articles/layshia-clarendon-wnba-fai…
[3] /US-Athleten-gegen-Rassismus/!5687963/
[4] https://www.theplayerstribune.com/en-us/articles/layshia-clarendon-wnba-rac…
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Black Lives Matter
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Basketball
Schwerpunkt Sport trotz Corona
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