# taz.de -- Corona-Auflagen in Berlin: Kreuzberger Nächte sind wieder lang | |
> Der Senat kippt die Sperrstunde für Kneipen und Restaurants. Schon ab | |
> Mittwoch dürfen sie länger als 23 Uhr offen haben. | |
Bild: Flaschen, die jetzt wieder bis tief in die Nacht geleert werden können: … | |
Berlin dpa/taz | Die Restaurants und Kneipen in Berlin müssen nicht mehr um | |
23 Uhr schließen. Das hat der Senat nach Informationen der Deutschen | |
Presse-Agentur bei seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Die bisher wegen | |
der Corona-Krise geltende Begrenzung der Öffnungszeiten von 6 bis 23 Uhr in | |
der Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus wird demnach gestrichen. Die | |
Restaurants und Kneipen sollen schon ab diesem Mittwoch wieder länger | |
öffnen dürfen. | |
Vorausgegangen war erneut eine Auseinandersetzung vor Gericht. Vor dem | |
Oberverwaltungsgericht (OVG) hatte der Senat nach Angaben des Gerichts vom | |
Montag zuvor bereits eine entsprechende Erklärung abgegeben. In dem | |
Verfahren hatte ein Restaurantbesitzer gegen die Regelung geklagt, wie | |
dessen Anwalt am Montag mitteilte. Weil der Senat daraufhin erklärt hatte, | |
die Öffnungszeiten wieder freizugeben, musste das Gericht keine | |
Entscheidung mehr fällen. | |
Vor wenigen Wochen hatte der Senat vor dem Verfassungsgericht wegen eines | |
fehlerhaft formulierten Corona-Bußgeldkatalogs eine Niederlage erlitten. | |
In Berlin mussten Restaurants und Kneipen [1][am 14. März schließen]. Seit | |
dem 15. Mai durften Restaurants wieder bis 22 Uhr öffnen, ab dem 2. Juni | |
auch Kneipen wieder bis 23 Uhr. Viele Restaurant- und Kneipenbesitzer | |
kritisierten allerdings, sie könnten so nicht wirtschaftlich arbeiten. | |
## Verantwortung für Kneipiers und Gäste | |
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatte die Verlängerung um eine | |
Stunde vor einer Woche noch als große Verbesserung beurteilt. „Wir haben | |
die Öffnungszeiten bis 23 Uhr ausgedehnt, so dass mehr Umlauf möglich ist, | |
also mehr Gäste bewirtet werden können, mehr Umsatz an den weniger | |
gewordenen Tischen möglich ist“, hatte [2][sie der taz gesagt]. | |
Gleichzeitig hatte sie Gäste und Kneipiers gewarnt: „Auf uns als Gäste und | |
auch auf die Gastronomen kommt Verantwortung zu. Wir müssen uns an die | |
Regeln halten. Bei einem Anstieg der Zahlen können die Freiheiten, die wir | |
uns jetzt Dank konsequenten Handelns am Beginn der Pandemie leisten können, | |
schnell wieder weg sein.“ Gerade Ereignisse mit viel Alkohol – Ischgl, | |
Starkbierfeste, Karneval – seien Superspreader für Corona gewesen. | |
9 Jun 2020 | |
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[1] /Corona-Krisensitzung-des-Berliner-Senats/!5671693 | |
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