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# taz.de -- Polizeieinsatz nach Antirassismus-Demo: Reizgas in die Nase, Knie i…
> Fotos belegen einen sehr robusten Polizeieinsatz am Ende der
> Anti-Rassismus-Demonstration am vergangenen Sonnabend.
Bild: Gezielter Einsatz: Polizist greift am Rande der Anti-Rassismus-Demo zum P…
Hamburg taz | Die beiden Bilder sprechen eine deutliche Sprache, die
Polizei aber schweigt sich aus. Von der H[1][amburger Anti-Rassismus-Demo]
am vergangenen Freitag, die lange friedlich verlief und von der Polizei
toleriert wurde, obwohl die Menge der Demonstrierenden zu groß war, um
Abstand zu halten, tauchen immer mehr Fotodokumente auf, die ein sehr
[2][rustikales Einschreiten der Polizei] dokumentieren. Die aber mag ihr
Verhalten auf der Demo nicht kommentieren.
So zeigt ein Foto der Fotografin mit dem Künstlernamen Lina
Leistenschneider, wie ein junger Mann am Boden liegt, das Knie eines
Polizisten auf Hals und seinen Schultern. Die Szene erinnert unwillkürlich
an die [3][Festnahme von George Floyd,] gegen dessen Tötung die 14.000 auf
dem Rathausmarkt zusammengekommenen Menschen demonstriert haben.
„Der junge Mann saß friedlich am Straßenrand, als ihn ein Polizeitrupp
gewaltsam von dort wegzerrte“, berichtet die Fotografin. „Der Mann wurde
brutal zu Boden gebracht und später in Handschellen wieder abgeführt.“
Zuvor sei sie selbst von demselben Polizeitrupp aggressiv vom Rathausmarkt
vertrieben und weggeschubst worden, obwohl sie den Beamten ihren
Presseausweis vor die Nase gehalten habe.
Am Demotag sei es „um 19.57 Uhr zu einer Festnahme eines Tatverdächtigen
nach versuchter gefährlicher Körperverletzung“ gekommen, die das
vorliegende Foto mutmaßlich wiedergebe, berichtet Polizeisprecher Holger
Vehren. Nähere Ausführungen zu dem Hergang der Festnahme mag Vehren
„aufgrund des andauernden Ermittlungsverfahrens“ nicht geben.
## Gezielt Reizgas gesprüht
„Derzeit keiner konkreten Situation zuordnen“ kann Vehren ein weiteres
Foto, das zeigt, wie eine junge Schwarze, die sich von Polizeikräften
abwendet, von einem Beamten gezielt mit Reizgas oder Pfefferspray besprüht
wird.
Der Fotograf Leo Schneider, der diese Szene eingefangen hat, berichtet, wie
Polizeibeamte unmittelbar zuvor – gegen 19.25 Uhr – am Rathausmarkt, junge
Menschen, die „augenscheinlich zum Einkaufen und nicht zum Demonstrieren“
in der City waren, von den Stufen des Heinrich Heine-Denkmals „mit Zwang
vertrieben. Einige der PolizeibeamtInnen begannen dann, Reizstoff auf die
umstehenden und flüchtenden Personen zu sprühen.
Nachdem viele junge Menschen vom Reizgas getroffen wurden, verließen sie
weinend und schreiend das Denkmal.“ Schneider weiter: „Den Sinn der Aktion
verstand keine der anwesenden Personen, genauso wenig, wie die überzogene
Wahl der Einsatzmittel und das aggressive Verhalten gegen friedliche
Personen.“
11 Jun 2020
## LINKS
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[3] /Deutsche-Debatte-um-George-Floyds-Tod/!5685370/
## AUTOREN
Marco Carini
Gernot Knödler
## TAGS
George Floyd
Antirassismus
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Hamburg
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