| # taz.de -- Tote Bootsflüchtlinge: Ermittlungen gegen Maltas Premier | |
| > Hilfsorganisationen geben Maltas Regierungschef Robert Abela die | |
| > Verantwortung für den Tod von fünf Migranten. Nun ermittelt die Polizei | |
| > gegen den Premier. | |
| Bild: Gerettete Flüchtende kommen am 10. April im Hafen von Valletta an | |
| Valletta dpa | Nach dem Tod von fünf Bootsflüchtlingen muss sich Maltas | |
| Regierungschef einem strafrechtlichen Verfahren stellen. Die Polizei | |
| ermittle gegen ihn und gegen mehrere Militärs, sagte Premierminister | |
| [1][Robert Abela] am Samstagabend. Dabei geht es um Vorwürfe von | |
| Hilfsorganisationen, die dem Regierungschef und dem Armeechef Jeffrey Curmi | |
| vorwerfen, für den Tod der Menschen verantwortlich zu sein. | |
| Malta hatte seine Häfen wegen der Corona-Pandemie als nicht sicher erklärt | |
| und [2][für Migranten geschlossen]. Auch könnten Rettungsaktionen nicht | |
| mehr garantiert werden. | |
| Letzte Woche waren fünf Leichen gefunden worden. Sie sollen von einem Boot | |
| stammen, das vor Malta in Seenot geraten sein soll. Die übrigen Migranten | |
| wurden [3][ins Bürgerkriegsland Libyen zurückgebracht]. Sieben Menschen | |
| gelten als vermisst. Zudem geht es um einen weiteren Fall, bei dem | |
| Militärangehörige zunächst ein Flüchtlingsboot sabotiert haben sollen, | |
| damit es nicht Richtung Malta fahren konnte. Die Hilfsorganisationen | |
| Repubblika und Alarm Phone hatten Strafanzeige gestellt. Die Vorwürfe | |
| beziehen sich auch auf eine Besatzung des Militärschiffes. | |
| Abela weist die Vorwürfe zurück. „Wir arbeiten Tag und Nacht, um unser Land | |
| zu schützen. Aber es gibt Menschen, die uns lebenslang ins Gefängnis | |
| bringen wollen“, sagte er. In dem kleinen EU-Land mit rund 500.000 | |
| Einwohnern gibt es bisher rund 420 bestätigte Covid-19-Fälle, drei Menschen | |
| kamen bisher ums Leben. | |
| 19 Apr 2020 | |
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