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# taz.de -- Mundschutz gegen Corona: Maskenschutz möglich machen
> Die Regierung empfiehlt den Mundnasenschutz. Aber sie kümmert sich nicht
> ausreichend um Masken für alle.
Bild: Manche tragen Masken, andere nicht. Dabei sollte man mit dem Schutz jetzt…
Vieles läuft gut in der [1][Corona-Krise], manches aber auch schlecht. An
einigen Punkten legt die Regierung eine merkwürdige Nachlässigkeit an den
Tag. So kümmert sie sich bisher zu wenig um die Versorgung der Bevölkerung
mit [2][Alltagsmasken]. Seltsam: Bieten diese doch einen gewissen Schutz,
und gelten als Schlüssel zur Wiedereröffnung des öffentlichen Lebens.
Zwar sind immer mehr Bürgerinnen und Bürger zu sehen, die die Alltagsmasken
schon tragen. Meist handelt es sich um einfache, textile Mund- und
Nasenbedeckungen, die das Ansteckungsrisiko etwas verringern, oder leichte
Operationsmasken mit höherer Schutzwirkung. Das ist folgerichtig und
erwünscht – schließlich empfiehlt die Regierung das Tragen dieser Teile
beim Einkaufen, Bahn- und Busfahren.
Zwischen Empfehlung und Praxis klafft jedoch eine große Lücke. Wie
[3][Bundesgesundheitsminister Jens Spahn] einräumte, hat er keinen
Überblick darüber, ob und wie sich die Bürger beispielsweise in Apotheken
mit OP-Masken versorgen können. Offenbar existiert bisher auch keine
politische Koordination, um die Nachfrage der Bevölkerung nach Masken zu
beziffern und zu befriedigen.
Während Mund-Nasen-Schutz zur Zeit Mangelware ist, vertraut die Regierung
darauf, dass sich die Leute die Dinger schon selbst nähen oder
Textilfirmen, die eigentlich anderes produzieren, sie herstellen. Nun kann
man der Regierung keine Faulheit vorwerfen. Sie hat alle Hände voll zu tun.
Sicherlich ist es erstmal wichtiger, die Krankenhäuser und Arztpraxen mit
Schutzausrüstung zu versorgen. Dafür läuft eine öffentliche Beschaffung,
die teilweise erfolgreich ist.
## Die Anstrengungen reichen nicht
Wobei [4][Altenheime] und Pflegedienste noch über Maskenmangel klagen. Die
Anstrengungen reichen nicht. Fast vier Wochen nach Schließung der Geschäfte
und Restaurants, mit der Aussicht auf weitere Wochen eingeschränkter
Bewegungsfreiheit, ist öffentliche Planung und Beschaffung auch für die
Alltagsmasken nötig. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaiers Ankündigung
von Investitionszuschüssen kann nur ein erster Schritt sein.
Schließlich werden Milliarden Masken gebraucht, wenn Lehrerinnen und Lehrer
die Kinder wieder unterrichten sollen. Auch viele Firmen und Geschäfte
können nicht wiedereröffnen, ohne dass Beschäftigte und Kunden sich
schützen. Die Alltagsmasken sind ein wichtiger Stein im Mosaik der
Corona-Bekämpfung. Dass er passt, kann man nicht Markt und Zufall
überlassen.
19 Apr 2020
## LINKS
[1] /Corona-und-Foederalismus/!5676683
[2] /Schutzmasken-fuer-alle/!5676738
[3] /Neue-Corona-Zahlen-des-RKI/!5679306
[4] /Besuchssperren-wegen-Corona/!5669259
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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