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# taz.de -- Corona-Krise in der Handball-Bundesliga: Das Glück ist mit den Abs…
> Die Vereine der Handball-Bundesliga stimmen darüber ab, ob die Saison
> wegen des Coronavirus abgebrochen wird. HSG Nordhorn-Lingen wäre ein
> Gewinner.
Bild: Hat jetzt Grund, um sich zu freuen: Lutz Heiny von der HSG Nordhorn
Hamburg taz | Es sieht ziemlich gut aus für die HSG Nordhorn-Lingen. Das
klingt zunächst bizarr, steht doch der niedersächsische Verein aus der
Grafschaft Bentheim in der Tabelle der Handball-Bundesliga abgeschlagen
auf dem letzten Tabellenplatz. In den bisherigen 27 Partien der Saison
gelangen dem Aufsteiger nur zwei Siege, bei 4:50 Punkten beträgt der
Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsrang zwölf Zähler. Bei nur noch sieben
ausstehenden Begegnungen würde wohl selbst das Maximum von 14:0 Punkten
kaum die umgehende Rückkehr in die Zweitklassigkeit verhindern.
In der Coronakrise läuft aber nichts mehr wie gehabt. Die Saison wurde
[1][Mitte März aufgrund der Pandemie unterbrochen]. Das chancenlose
Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen könnte nun zum großen Gewinner werden.
Dies deutete Uwe Schwenker, der Präsident der Handball-Bundesliga (HBL), in
der vergangenen Woche im [2][Gespräch mit der Zeitschrift Handballwoche]
an: „Fest steht, dass es im Fall eines Abbruchs der aktuellen Saison keine
sportlichen Absteiger geben wird.“
## Vereine dürfen abstimmen
[3][Bei der HSG Nordhorn-Lingen] würden sie das Geschenk, eine weitere
Saison in der Eliteliga spielen zu dürfen, nicht ablehnen. „Die Erste Liga
ist für uns das, was wir gerne erreichen möchten. Wenn es die Möglichkeit
gäbe, dann wäre das für uns schon klasse. Dann wären wir sicherlich ein
Gewinner“, sagte HSG-Geschäftsführer Matthias Stroot. „Wir wüssten aber
genau darum, dass es auch Verlierer gäbe.“
Die HBL hat sich dazu entschlossen, in der Frage über einen möglichen
Saisonabbruch die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Liga durch eine
Abstimmung mit einzubeziehen. Votiert eine Dreiviertel-Mehrheit dafür, wird
es in dieser Saison keine weiteren Spiele in den beiden Top-Ligen geben.
Ein Ergebnis könnte schon am morgigen Dienstag kommuniziert werden. Das
hatte zumindest HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann am vergangenen Donnerstag
in Aussicht gestellt.
Von der anfänglichen Präferenz, die Saison zu annullieren und in diesem
Jahr keinen Meister zu küren, sind sie bei der HBL offenbar inzwischen
abgewichen. Stattdessen ist eine Quotienten-Regelung, bei welcher die
erzielten Punkte durch die Anzahl der absolvierten Begegnungen dividiert
wird, nun denkbar. Neuer Champion wäre dann Rekordmeister THW Kiel.
Absteiger soll es nicht geben – auch bei dieser Variante wäre die HSG
Nordhorn-Lingen gerettet.
## Training im Homeoffice
Ein anderes Modell hat Bob Hanning, Geschäftsführer des Bundesligisten
Füchse Berlin, vorgeschlagen. Er plädiert dafür, dass im Juni alle 18
Bundesligisten an einem Ort zusammenkommen und die Saison zu Ende spielen.
Dies hieße auch, dass die Vereine noch mindestens sechs Wochen den
erschwerten Trainingsbetrieb aufrechterhalten müssten. Die Spieler
trainieren derzeit zu Hause. Viele posten Videos davon in sozialen Medien.
Es erscheint fraglich, ob sich dieses Modell durchsetzen wird. Wie auch
immer die Sache ausgehen wird, Bohmann ist sich bewusst: „Wir werden keine
100-prozentige Gerechtigkeit herstellen können.“ Darüber dürften so einige
Menschen aus der Region rund um Nordhorn und Lingen vermutlich gütig
hinwegsehen können.
20 Apr 2020
## LINKS
[1] https://www.liquimoly-hbl.de/de/n/news/intern/2019-20/corona-pandemie--auss…
[2] https://www.handballwoche.de/hbl-praesident-schwenker-hoffnung-ist-groesser…
[3] https://www.hsgnordhorn-lingen.de/start
## AUTOREN
Christian Görtzen
## TAGS
Handball-Bundesliga
Schwerpunkt Coronavirus
Handball
THW Kiel
Kolumne Press-Schlag
Fußball
Fußballspiele
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