# taz.de -- Profi-Fußball in der Coronakrise: Trainingsball rollt wieder | |
> Während nun auch die Profi-Fußballer von Werder Bremen wieder trainieren | |
> dürfen, wurde der VfL Wolfsburg wegen der Übungseinheiten angezeigt. | |
Bild: In kleinen Gruppen dürfen die Werder-Profis jetzt wieder über den Train… | |
HAMBURG taz | [1][Seit Dienstag trainieren die Profi-Fußballer] von Werder | |
Bremen wieder. Als eines der letzten Profi-Teams und unter den strengen | |
Auflagen. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) genehmigte am Montag ein | |
Training in Gruppen bis zu vier Personen, um dem „Recht auf Berufsausübung“ | |
gerecht zu werden. [2][Der Auflagenkatalog umfasst 16 Einzelpunkte] vom | |
präventiven Eingangsscreening über den Mindestabstand von 1,5 Meter bis zum | |
Verbot, die Trainingszeiten zu veröffentlichen. Duschen müssen die Spieler | |
zu Hause. | |
Trotz der Auflagen ist Werder-Geschäftsführer Frank Baumann „aus | |
sportlicher Sicht“ zufrieden mit der Lösung. Ein paar Tage zuvor sah er | |
Werder noch „öffentlich bloßgestellt“, da Mäurer Werders Antrag auf | |
Genehmigung eines eingeschränkten Trainingsbetriebs mit den Worten „Das ist | |
kein gutes Signal an die Republik“ kritisiert hatte. | |
Werder befindet sich seit längeren in den Mühlsteinen des Konfliktes, den | |
Mäurer mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) austrägt. Das Klima ist | |
vergiftet, [3][seit Bremen als einziges Bundesland die Kosten für | |
Polizeieinsätze bei Risikospielen der DFL in Rechnung stellt], die die | |
Gebührenbescheide dann an Werder weiterreicht. | |
Beim Bundesliga-Spieltag Mitte März, der ohne Zuschauer geplant war, | |
preschte Mäurer mit einem Verbot des Werder-Heimspieles vor, bevor die DFL | |
den Spieltag ganz absagte. Während die DFL offenbar daran arbeitet, die | |
Saison [4][ab Mitte Mai mit sogenannten Geisterspielen ohne Zuschauer | |
fortzusetzen], hat Mäurer „große Zweifel“, dass es dazu kommt. | |
## Ausweichspielorte im Gespräch | |
Alle Beteiligten betonen zwar die Notwendigkeit einer bundeseinheitlichen | |
Regelung, in der Presse wird aber schon über mögliche Ausweichspielorte für | |
Werder spekuliert, falls überall Geisterspiele erlaubt würden, nur in | |
Bremen nicht. Von Wolfsburg oder gar Hamburg ist da die Rede. | |
Seit Anfang der Woche dürfen sich beim HSV und beim FC St. Pauli bis zu | |
sieben Spieler gleichzeitig den Ball zuschieben, bei Hannover 96 ist die | |
Zahl wie in Bremen auf vier begrenzt. Der VFL Wolfsburg trainiert bereits | |
seit dem 23. März wieder in Kleingruppen. Abstands- und Hygieneregeln | |
ähneln überall denen in Bremen. | |
## VfL Wolfsburg angezeigt | |
Ärger droht in Wolfsburg von anderer Seite: Ein anonymer Anzeigensteller | |
bezweifelt, ob es sich beim Training des VfL um die Ausübung einer | |
beruflichen Tätigkeit handelt, da der Spielbetrieb ruhe. Die | |
Staatsanwaltschaft ermittelt. Die DFL will am 17. April über die | |
Fortsetzung des Spielbetriebs beraten. | |
12 Apr 2020 | |
## LINKS | |
[1] /Fussballprofis-trainieren-trotz-Corona/!5674611 | |
[2] https://www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/detail.php?id=333188 | |
[3] /Wer-zahlt-fuer-Risikospiele/!5644537 | |
[4] /Coronakrise-mit-Geisterspiel/!5675194 | |
## AUTOREN | |
Ralf Lorenzen | |
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