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# taz.de -- Great Barrier Riff in Gefahr: Totenbleiche vor Australien
> Hitzewelle unter Wasser: Am Great Barrier Riff droht erneut ein
> großflächiges Korallensterben.
Bild: Teile des Great Barrier Reef sind erneut von einer massiven Korallenbleic…
Berlin taz | Der Hitzesommer in Australien hat nicht nur zu riesigen
Waldbränden geführt, sondern auch ein anderes Ökosystem schwer geschädigt:
Das [1][Great Barrier Riff] vor der Ostküste des Kontinents zeigt nach
Angaben der zuständigen Behörde eine „sehr ausgedehnte Korallenbleiche“.
Nach einer Überprüfung aus der Luft über zwei Wochen zeige das weltweit
einmalige Gebiet von 344.000 Quadratkilometern – fast der Fläche
Deutschlands – die größten Schäden dort, wo das Meerwasser am wärmsten wa…
Damit zeichnet sich dort nach 2016 und 2017 zum dritten Mal in fünf Jahren
eine ökologische Krise ab.
Die [2][Korallenbleiche] setzt ein, wenn das Meerwasser zu warm und zu
sauer wird. Korallen sind lebende Organismen, die in Symbiose mit
Einzellern auf einer Kalkschicht leben. Wenn sie etwa durch Hitze in Stress
geraten, löst sich diese Symbiose auf. Die Korallen verlieren ihre Farbe
und können absterben. Korallen dienen als Brutstätte für viele Lebewesen
und sind daher wichtig für die Artenvielfalt.
Das Korallensterben gilt als wichtiger „[3][Kipppunkt]“ bei der
Erderwärmung, die auch die Ozeane aufheizt. Der Weltklimarat IPCC hat
gewarnt, schon eine globale Erwärmung um 1,5 Grad könne zum Verlust von 70
bis 90 Prozent der Warmwasserkorallen führen könne, wie sie vor Australien
leben. Bei einer Erwärmung von 2 Grad sieht die Wissenschaft praktisch alle
Korallen verschwinden. Derzeit hat die globale Erwärmung bereits etwa 1,1
Grad erreicht.
## Von praktisch unberührt bis schwer geschädigt
Die aktuelle Überprüfung durch Wissenschaftler und die „[4][Great Barrier
Reef Marine Park Authority]“ (GBRMPA) habe ergeben, dass verschiedene
Regionen des Riffs unterschiedlich betroffen seien, von praktisch unberührt
zu schwer geschädigt, schreibt die Behörde auf ihrer Webseite.
Einige Regionen im Süden und im Norden seien von mittlerer bis schwerer
Bleiche betroffen. Einige Gebiete, die von der Bleiche 2016 und 2017
verschont blieben, sind jetzt teilweise schwer betroffen. Aufatmen können
allerdings die Tourismus-Manager: Der Überblick zeige, dass „wichtige
Tourismusriffe im nördlichen und mittleren Teil des Riffs nur von mittlerer
Bleiche betroffen sind, von denen sich die Korallen erholen sollten.“
Die Behörde erinnerte daran, dass ausgebleichte Korallen nicht sterben
müssten, sondern sich erholen könnten. Allerdings werde es bei „schwer
ausgebleichten Riffen eine höhere Sterblichkeit der Korallen geben.“
Für den Ozeanexperten Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für
Klimafolgenforschung ist die aktuelle Bleiche vor Australien ein Zeichen
dafür, „dass ein kritisches Temperaturniveau im Wasser überschritten wird.�…
Das geschehe derzeit in immer kürzeren Abständen. „Leider tritt derzeit
ein, was die Wissenschaft erwartet und befürchtet hat“, sagte Rahmstorf.
27 Mar 2020
## LINKS
[1] /Braende-in-Australien/!5655138
[2] /Rettungsaktion-fuer-Korallen/!5495836
[3] /UN-Klimakonferenz-in-Madrid/!5645953
[4] http://www.gbrmpa.gov.au/
## AUTOREN
Bernhard Pötter
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