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# taz.de -- Trumps Corona-Politik: Ein Albtraum
> US-Präsident Trump hat seinen Tonfall dem Ernst der Lage angepasst. Sein
> Misstrauen gegen Wissenschaft bleibt.
Bild: Corona-Hotspot New York: Das schwimmende Krankenhaus USNS Comfort erreich…
Es ist inzwischen müßig, sich noch darüber aufzuregen, wie Donald Trump
viele Wochen lang die Gefahr des Coronavirus heruntergespielt hat. Jede*r
hat die Zitate des US-Präsidenten tausendmal gehört, vom „chinesischen
Virus“, der „vollständig unter Kontrolle“ sei, nicht gefährlicher sei a…
eine Grippe und bald „wie durch ein Wunder“ wieder verschwinden werde. Und
vor allem von dem „hervorragenden Job“, den seine Regierung bei der
Bekämpfung der Pandemie mache.
Im Ergebnis haben die USA heute die höchsten Infiziertenzahlen der Welt;
sie haben jetzt schon mehr Tote zu beklagen als China. Und am Montag
erklärte das Weiße Haus, es rechne mit Todeszahlen zwischen 100.000 und
240.000 in den nächsten Wochen und Monaten – und auch das sei dem „guten
Job“ der Regierung zu verdanken, anderenfalls wären es mehrere Millionen.
Krisenzeiten sind Zeiten der Exekutive, nicht nur in den USA. Je besser
staatliche Strukturen funktionieren, desto mehr kann ein Regierungschef
glänzen, auf dessen Urteilsvermögen zu ihrem Schutz Bevölkerungen hoffen.
Aber die USA werden von jemandem regiert, der mit dem Ziel angetreten war,
genau diese Strukturen zu zerstören, der von tiefem Misstrauen gegen die
Wissenschaft geprägt ist und zudem über ein mehr als beschränktes
Allgemeinwissen und eine nur minimale intellektuelle Auffassungsgabe
verfügt.
Und der trifft dann auf ein nahezu ausschließlich auf Profit ausgelegtes
Gesundheitssystem und eine nationale Katastrophenschutzbehörde, die nicht
einmal annähernd in der Lage ist, auf Notsituationen in mehr als zwei, drei
Bundesstaaten gleichzeitig zu reagieren. Die Folge ist ein Albtraum, von
dem gerade erst die Anfänge sichtbar sind.
[1][Trump hat seit ein paar Tagen seinen Tonfall dem Ernst der Lage]
angepasst und lügt seine Verweigerungshaltung der letzten Wochen einfach
weg. Politisch kann er damit sogar durchkommen. Aber seine angestrebte
Wiederwahl im November werden auch Hunderttausende seiner gehirngewaschenen
Anhänger*innen nicht mehr erleben. Eine Tragödie.
2 Apr 2020
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## AUTOREN
Bernd Pickert
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