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# taz.de -- Erster Coronavirus-Infizierter in Berlin: Die Anspannung aushalten
> Der Ratschlag, sich gut die Hände zu waschen, klingt so sinnvoll wie
> hilflos als Maßnahme gegen das Virus. Bisher bleiben die Berliner
> trotzdem cool.
Bild: In einer Notaufnahme der Charité wurde das Virus bei einem Berliner entd…
In diesen Tagen möchte man in die Zukunft schauen können. Nicht weit.
Vielleicht reicht schon eine Woche aus, um die Frage beantworten zu können,
ob wir gerade wegen des [1][ersten bestätigten Coronavirus-Falls] in Berlin
allzu hysterisch reagieren. Oder, andersherum, die Gefahr vielleicht sogar
unterschätzen?
Ist es irre, jetzt massig Nudeln und passierte Tomaten auf Vorrat
einzukaufen, wie es, den leeren Regalen in Supermärkten nach zu schließen,
viele BerlinerInnen tun? Oder nur ein Mindestmaß an Voraussicht in
ungewissen Zeiten, deren Ende völlig offen sein mag?
Inzwischen tummeln sich also ganz offiziell auch in Berlin Viren, die eine
Krankheit auslösen, die für manche tödlich endet. Dass es so gekommen ist,
überrascht nicht. Es war klar, dass das Coronavirus nicht in NRW oder
Baden-Württemberg oder Hamburg haltmachen würde. Und doch bleibt die
Unsicherheit beträchtlich. Und so wirken die Hinweise auf gründliche
Handhygiene, die jetzt in Firmen und Schulen noch mal verstärkt ausgegeben
werden, gleichzeitig sinnvoll und hilflos.
Beruhigend dabei ist, dass die BerlinerInnen bisher meist cool bleiben. In
der U-Bahn versucht man zwar, allzu enges Nebeneinandersitzen zu vermeiden;
aber niemand springt in Panik aus der Bahn, wenn jemand hustet. Kaum einer
trägt öffentlich die offenbar überall ausverkaufen Mundschutzmasken. Und
auch die Corona-Telefonnummern der Krankenkassen werden [2][bisher relativ
selten angewählt].
## Was passiert noch?
Also doch alles wie immer in Berlin, abgesehen von ein paar Hamsterkäufen?
Ja. Noch … Doch die Anspannung ist spürbar. Viel hängt von den nächsten
Tagen ab. Davon, wie viele Fälle entdeckt werden, wie viele Menschen in
Quarantäne müssen, welche Veranstaltungen nach der [3][Internationalen
Tourismusbörse noch abgesagt] werden.
Wichtig ist dabei auch die Wahl der Worte: Von einer „Seuche“ zu sprechen,
wie es bisweilen passiert, ist absurd. Auch der Ausdruck „Epidemie“ sollte
nur vorsichtig verwendet werden. Vielleicht wissen wir schon in einer Woche
mehr. Und vielleicht ist dann auch ein Hauch von Frühling zu spüren. Der
soll Viren ja den Garaus machen.
3 Mar 2020
## LINKS
[1] /Coronavirus-breitet-sich-aus/!5668074
[2] /Erster-Corona-Infizierter-in-Berlin/!5666548
[3] /Ausbreitung-von-Corona/!5667981
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Hygiene
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