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# taz.de -- Nordkorea will aufrüsten: Kim droht mit neuer Waffe
> Machthaber Kim Jong Un wirft USA vor, dass die Atomverhandlungen
> stagnieren. Er sieht sich daher nicht mehr an sein Moratorium gebunden.
Bild: Kim Jong Un während seiner Ansprache zum Jahresende
Seoul/Pjöngjang dpa | Nordkorea fühlt sich nach den Worten von Machthaber
Kim Jong Un nicht mehr an sein Moratorium für Tests von Atombomben und
Interkontinentalraketen gebunden. Zugleich drohte Kim angesichts der
stagnierenden Atomverhandlungen mit den USA, in naher Zukunft werde die
Welt Zeuge „einer neuen strategischen Waffe“ sein. Details nannte er nicht.
Kim sprach zum Abschluss einer mehrtägigen Sitzung des Zentralkomitees der
herrschenden Arbeiterpartei am Dienstag. Die kommunistische Führung in
Pjöngjang hatte bereits gedroht, falls Washington in den Atomgesprächen
keine Zugeständnisse mache, werde man einen neuen Weg einschlagen.
Es sei Teil der Bemühungen um gegenseitiges Vertrauen gewesen, die
Atomversuche und Tests mit Interkontinentalraketen auszusetzen, wurde Kim
am Mittwoch von den staatlichen Medien zitiert. Den USA warf der Machthaber
vor, sein Land militärisch zu bedrohen und es durch Sanktionen „abdrosseln“
zu wollen. „Unter diesen Umständen gibt es keinen Grund für uns, länger
einseitig an die Verpflichtungen gebunden zu sein.“
Den Teststopp hatte Kim im April 2018 vor seinem ersten [1][Gipfeltreffen
mit US-Präsident Donald Trump] im Juni desselben Jahres in Singapur
ausgerufen. Kim hatte den Schritt unter anderem mit der Vollendung des
nordkoreanischen Atomwaffenprogramms begründet.
## Kim wirft USA Feindseligkeit vor
Ob er jetzt weiter für Verhandlungen mit Washington bereit ist, ließ Kim
offen. In welchem Ausmaß Nordkorea seine „nukleare Abschreckung“ ausbaue,
werde von der künftigen Haltung der USA abhängen, sagte er. Es werde
niemals eine Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel geben, und
Nordkorea werde stetig strategische Waffen entwickeln, „solange die USA
ihre feindselige Politik“ nicht aufgäben. Den USA warf er unter anderem
vor, das Versprechen Trumps zum Stopp von gemeinsamen Militärmanövern mit
Südkorea gebrochen und ultramoderne Waffen nach Südkorea gebracht zu haben.
Pjöngjang hatte Washington einseitig eine Frist bis zum Jahresende gesetzt.
Nordkorea fordert unter anderem eine Aufhebung internationaler Sanktionen.
Trump lehnt dies ab. Seine Bemühungen, Nordkorea zu einer atomaren
Abrüstung zu bewegen, blieben trotz dreier Treffen und vieler warmer Worte
erfolglos.
Beim ersten Gipfel in Singapur hatte sich Kim zur „vollständigen
Denuklearisierung“ bereiterklärt. Doch gab es keine konkreten Zusagen, bis
wann Nordkorea sein Atomwaffenarsenal aufgeben wolle. Die Verhandlungen
sind seit dem Scheitern des zweiten Gipfels im Februar dieses Jahres in
Vietnam nicht mehr vorangekommen. Ein kurzes Treffen Trumps mit Kim im Juni
an der innerkoreanischen Grenze sowie neue Arbeitsgepräche zwischen beiden
Ländern im Oktober in Schweden blieben ohne greifbares Ergebnis.
1 Jan 2020
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[1] /Ausbleibende-nukleare-Abruestung/!5529376
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