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# taz.de -- Reform im Frauenfußball: Frauen zu Vollprofis
> Die Uefa reformiert ihre Women's Champions League. Die Zahl der Spiele
> steigt. Diese verordnete Professionalisierung wird den Sport verändern.
Bild: Nur Profis dürfen ran: Champions-League-Siegerehrung für Olympique Lyon…
Olympique Lyon erwartet den FC Bayern, FC Arsenal spielt gegen Paris St.
Germain und Atletico Madrid trifft auf den FC Barcelona. So sehen die
Viertelfinalpaarungen der laufenden Saison in der Champions League der
Frauen aus. Die Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und Glasgow City fällt
da ein bisschen aus dem Rahmen. Nur Frauenteams unter dem Dach von
Profi-Klubs aus dem Männerbereich haben heutzutage Chancen in der
Königsklasse. Daher soll sich der Modus des Wettbewerbs an dem der Männer
orientieren.
Die [1][Uefa-Exekutive] hat beschlossen, dass es in der Women’s Champions
League ab der Saison 2021/22 eine Gruppenphase mit 16 Mannschaften geben
soll. Vorgeschaltet wird eine erste Qualifikationsphase (in Vierergruppen)
und eine zweite Phase mit einer Playoff-Runde.
Uefa-Präsident Aleksander Ceferin spricht von einer „Wende für den
Frauenfußball“, endlich erhalte der prestigeträchtigste Vereinswettbewerb
auch bei den Frauen „die Plattform und Sicherheit, die er verdient.“
Strategisches Ziel ist es, über eine Zentralvermarktung die Zuschauerzahlen
und den kommerziellen Wert des Wettbewerbs Women’s Champions League in fünf
Jahren zu verdoppeln.
## Deutsche Klubs begrüßen die Reform
Für die Frauen-Bundesliga, aus der bislang immer nur Meister und
Vizemeister qualifiziert waren, öffnet sich die Tür für einen dritten
Teilnehmer. Nur die Meister der drei besten Verbände qualifizieren sich
direkt für die Gruppenphase. [2][Siegfried Dietrich], Manager des 1. FFC
Frankfurt und Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen, begrüßt die
Reform. „Die Ligen werden interessanter. Das wertet die Frauen-Bundesliga
deutlich auf und sorgt auch international für mehr Wettbewerb in der
Breite.“
Für den 1. FFC Frankfurt, der Mitte nächster Woche auf der
Mitgliederversammlung die Weichen für den Zusammenschluss mit Eintracht
Frankfurt stellen will, könnten sich also neue Perspektiven ergeben. „Das
macht es doppelt interessant“, sagt Dietrich, „und es gibt uns eine große
Motivation, sich für die Champions League zu qualifizieren.“
Der deutsche Rekordmeister hatte 2015 das vierte Mal den Wettbewerb
gewonnen und ist danach von der internationalen Bildfläche verschwunden,
weil Wolfsburg und Bayern die Startplätze zuletzt fast gepachtet hatten.
Auch traditionelle Frauenvereine wie Turbine Potsdam oder ambitionierte
Ausbildungsklubs wie das gerade auf Platz zwei geführte Überraschungsteam
der TSG Hoffenheim oder der SC Freiburg sollten vom neuen Anreiz
profitieren.
Bei deutlich mehr internationalen Spielen unter der Woche können etliche
Spielerinnen kaum noch einen anderen Beruf ausüben. Die erzwungene
Professionalisierung der bislang noch häufig mit der dualen Karriere
beschäftigten Spielerinnen wird zwangsweise vorangetrieben. Im nächsten
Schritt dürften diese in der Folge eine entsprechende Entlohnung verlangen.
5 Dec 2019
## LINKS
[1] https://www.uefa.com/womenschampionsleague/
[2] https://www.fr.de/sport/fussball/frauen-nationalmannschaft-wegweiser-wemble…
## AUTOREN
Frank Hellmann
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