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# taz.de -- Ausstellungsempfehlungen für Berlin: Körperformeln jenseits der L…
> Beate Scheder empfiehlt Malerei von Stephen G. Rhodes, politische
> Mathemaik-Metaphern von Kameelah Janan Rasheed und Kunst zu Körpern bei
> KTZ.
Bild: Kameelah Janan Rasheed, “A Casual Mathematics“ bei NOME, Berlin, 2019
Über drei Jahre ist es her, dass [1][Stephen G. Rhodes] Eden Eden,
[2][Isabella Bortolozzis] Zweitraum, in eine kaum auszuhaltende,
faszinierend-verstörende Installation verwandelte, in der einem von allen
Ecken und Enden der Irrsinn unserer Zeit visuell entgegenbrüllte.
Vergleichsweise harmlos mutet seine neue Ausstellung in der Galerie an.
Unter dem Titel „Spätkauff“ konzentriert sich Rhodes auf Malerei, die –
wenn man dem Text zur Schau Glauben schenkt – unter dem Einfluss größerer
Mengen Späti-Wein entstanden ist. Alkoholmissbrauch soll hier natürlich
keineswegs verklärt werden, aber wenn so großartige Bilder dabei
herauskommen, von deren Leinwänden die Farben fast dreidimensional
herauszutreten scheinen – wohl bekomms.
## Are we there yet?
Ganz andere Themen treiben [3][Kameelah Janan Rasheed] um. Mithilfe von
Xerox-Tintenstrahldrucken, in denen sie Textschnipsel und mathematische
Formeln verarbeitet, dividiert sie bei [4][NOME] Rassismen in den USA,
Erfolge und Misserfolge der Black-Power-Bewegung auseinander. Die
Mathematik dient ihr dabei als Metapher für eine Idee von Logik, die ihrer
Ansicht nach bei der Betrachtung gesellschaftlicher Entwicklungen kaum Sinn
ergibt. Denn, was wenn aus A plus B nicht C folgt? Wenn Maßnahmen nicht zum
gewünschten Ergebnis führen?
Rasheed plädiert für komplexere Lösungsansätze anstelle simpler Arithmetik.
„Are we there yet?“ hat sie in die Galeriewand gekratzt. Die Antwort
liefert Nina Simone, die in einer Videocollage wieder und wieder den Song
„Mississippi Goddam“ performt: „You don’t have to live next to me. Just
give me my equality“, heißt es darin.
## Körperkonstruktionen
Von körperlichen Ausdrucksformen, Wahrnehmungsweisen und Verletzlichkeiten
erzählen die Arbeiten der sechs Künstlerinnen, die bei [5][Kraupa-Tuskany
Zeidler] zusammenfinden. [6][Hanna-Maria Hammari] überzieht dafür Keramik
mit an Haut erinnerndem Latex, [7][Kyung-Me][8][Kyung-Me] reflektiert
zeichnerisch über toxische Beziehungen, [9][Agata Ingarden] und [10][Tau
Lewis] untersuchen mit skulpturalen Mitteln Erinnerungsvermögen und
Identitätskonstruktionen.
Beeindruckend sind aber vor allem die beiden historischen Positionen,
[11][Maina-Miriam Munsky], in deren Gemälden von chirurgischen Eingriffen
an weiblichen Körpern man aktuelle Debatten zu Gewalt im Kreißsaal und
Traumatisi [12][]erungen von Müttern gespiegelt sehen könnte. Und
[13][Cathy Josefowitz], in deren Pastellzeichnungen ihre tänzerische und
choreografische Praxis nachhallt
4 Dec 2019
## LINKS
[1] https://bortolozzi.com/stephen-g-rhodes/
[2] https://bortolozzi.com/
[3] https://nomegallery.com/artists/kameelah-janan-rasheed/
[4] http://nomegallery.com/
[5] https://k-t-z.com/
[6] https://www.staedelschule.de/en/board/kunstlerinnengesprach-mit-hanna-maria…
[7] https://sunflowercat.com/
[8] https://sunflowercat.com/
[9] http://agataingarden.com/
[10] http://www.taulewis.com/
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Maina-Miriam_Munsky
[12] https://www.cathyjosefowitz.ch/
[13] https://www.cathyjosefowitz.ch/
## AUTOREN
Beate Scheder
## TAGS
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Kunst Berlin
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