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# taz.de -- Protest vor Bundesfinanzministerium: Orange fürs Klima
> Vor dem Finanzministerium fordert Xtinction Rebellion einen Stopp von
> Investitionen in Erdgas und Kohle.
Bild: In orange protestieren Klimaschützer*innen vor dem Finanzministerium geg…
Berlin taz | Auf dem Weg zum Bundesfinanzministerium bindet sich ein Mann
am Dienstagmorgen eine selbst gebastelte, weiße Papierweste über seinen
schwarzen Mantel. In bunten Farben hat er „Oil is over“ auf seine Weste
geschrieben. Vor dem großen, grauen Gebäude des Finanzministeriums in der
Wilhelmstraße trifft er auf Menschen in orangefarbenen Ganzkörperanzügen,
die farbige Banner tragen. Andere halten einen silbernen, aufgeblasenen
Schlauch, auf dem „Stop Gas“steht.
Die Menschen in Anzügen sind Berliner*innen und Klimaschützer*innen von den
Umweltbewegungen Extinction Rebellion, 350.org, der Umwelthilfe und der
Nichregierungsorganisation Campact. Die Anzüge sollen Mitarbeiter*innen von
Erdgaskonzernen darstellen. Der Schlauch in ihren Händen symbolisiert eine
Erdgaspipeline. Mit ihrer Aktion „Fossil Fuels Kill: Kohle, Öl und Gas den
Geldhahn zudrehen“ fordern sie Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auf,
fossile Brennstoffe nicht länger zu finanzieren.
Anlass ist die Abstimmung am 14. November zu einer neuen fossilfreien
Energierichtlinie der Europäischen Investitionsbank (EIB), die Deutschland
aktuell blockiert. Das Motto der Aktion ist: „Divest statt Invest“. Also
keine Finanzierung mehr für Kohle, Öl und Gas, stattdessen Unterstützung
von erneuerbaren Energien.
Die Gruppe von etwa 50 Menschen hält Reden, friert und singt im Chor:
„Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen die Fossile hier im Land“. Die
Veranstaltung sei an dem kalten Dienstagmorgen intimer geworden, als sie
gedacht hätte, sagt Anne Marie Botzki von Extinction Rebellion. Aus ihrer
Perspektive sei die Investition in Gas, Kohle und Öl nicht nur
Klimawahnsinn, sondern auch wirtschaftlicher Wahnsinn. Radfahrer*innen
passieren die Aktion, Grüppchen von Schüler*innen beobachten die Aktion aus
der Ferne. Vier Polizist*innen stehen am Rand. Eine ältere Teilnehmerin hat
über ihren Sohn von der Veranstaltung erfahren.
## „Klimagegner Deutschland“
Sie versuche so oft wie möglich, sich an Aktionen von Extinction Rebellion
zu beteiligen. Ihren Namen möchte sie nicht nennen, da sie Angst vor
negativen Konsequenzen bei ihrer Arbeit mit Schüler*innen habe.„Alles was
wir lieben, ist in Gefahr“, sagt Katja George von 350.org. Sie redet vom
„Klimagegner Deutschland“. Eine Umverteilung der Gelder sei angesichts der
Klimakrise und des Drucks aus der Bevölkerung nötig. Die Bundesregierung
solle daher in der Energiewende endlich ihre Hausaufgaben erledigen.
12 Nov 2019
## TAGS
Extinction Rebellion
Deutsche Umwelthilfe
Bundesministerium der Finanzen (BMF)
Erdgas
Carola Rackete
Extinction Rebellion
tazlab 2012: „Das gute Leben“
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