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# taz.de -- Die Wahrheit: In einem unbekannten Land …
> Und diese Insel, die ich meine, sieht einem Ereignis entgegen, das
> unsagbar wurde. Wegen Verschieberitis und so.
Bild: Der Nebel des Grauens, er verdichtet sich
Hier sollte ein Text erscheinen, der Anfang einer Serie, gewissermaßen ein
Countdown, der zu einem speziellen Datum hinführen sollte … Da sollte
irgendwas Besonderes stattfinden … Aber was?
Es hatte ein Brainstorming gegeben, endlose Sitzungen, ein blonder Typ von
irgendeiner Insel kam in den Überlegungen vor und eine alte Dame mit Hüten
oder Zahnkronen und so ein komischer hinterwäldlerischer Inselstaat, der
irgendwie gespalten war und doch vereint, das war wie in einem
Asterix-Comic. Und dann waren da 27 Damen und Herren, die irgendwo saßen,
und zwar über Papiere gebeugt, die sie absegnen sollten, aber dann kam
dieser eine Tag immer näher und näher und nichts Wesentliches passierte,
und dann wurde kurzerhand ein nächster Tag bestimmt und der ganze Countdown
ging von vorne los. Nur, worum ging es noch mal?
Es war irgendetwas, das an irgendwas erinnerte. An eine gigantische
Baustelle irgendwo im Nirgendwo, von dem aus Schiffe oder andere
Verkehrsmittel starten sollten, oder irgendjemand sollte ankommen, jemand
aus einem uralten Buch oder einem Theaterstück von Beckett, jedenfalls
passierte das aber nie, und gerade weil das nie passierte, gründeten sich
Kirchen, die den Glauben an die Ankunft vermitteln wollten, man musste halt
nur dran glauben, und zwar feste, dann würde das vielleicht auch passieren,
irgendwann, aber sicher war auch das nicht.
Denn der zweite Tag rückte immer näher, und siehe da, es schien eine Lösung
des Problems zu kommen, keine Ahnung, was das Problem genau war, doch die
Lösung verschwand gleich wieder unter dem nächsten Problem. Also sah es
alles andere als gut aus für das Ereignis, von dem wir vergessen hatten,
was es war. Es hatte einen Namen, bloß welchen? Und es sollte stattfinden
irgendwann. Doch inzwischen wurde schon ein drittes Datum gehandelt dafür,
und das lag in noch weiterer Zukunft.
## Die Welt als Scheibe und Auflegung
Es ging irgendwie um ein Land jenseits des großen Kanals, ein Land, das
sich hinter dem Ende der Welt befindet, also wenn man sich die Erde als
Scheibe vorstellt, und es gibt immer mehr Menschen, die von der
Kugel-Theorie abgerückt sind, oder ist schon mal wer da angekommen, wo er
hergekommen war, nachdem er immer geradeaus gewandert ist? Na also.
Jedenfalls, ein Land hinter dem Ende der Scheibe, ein mysteriöses Land, in
dem die Autos auf der verkehrten Seite fahren und es merkwürdige
Maßeinheiten geben sollte und da kam der blonde Mann her (nein, nicht
Pierre Richard, aber so ähnlich) und auch die alte Dame mit den Hüten und
der Zahnkrone auf dem Kopf. Ein Land, das so war wie diese Stadt in
Ostwestfalen, die es ja auch nicht gab, besonders nachdem alle umliegenden
Orte den Namen von den Schildern nahmen, denn, jetzt haben wir es: Es ist
ein Land, das unsagbar geworden war, dank eines Ereignisses, dessen Namen
man nicht mehr sagen sollte, weil es nie eintreten würde oder vielleicht
irgendwann einmal. Nichts Genaues weiß man nicht.
25 Oct 2019
## AUTOREN
René Hamann
## TAGS
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