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# taz.de -- Neue Vorwürfe gegen Donald Trump: Jetzt auch noch Australien
> Wieder ist ein umstrittenes Telefonat des US-Präsidenten ans Licht
> gekommen. Der Kongress fordert indes weitere Dokumente von einem
> Trump-Vertrauten.
Bild: Spielt wohl eine entscheidende Rolle bei den Ukraine-Vorwürfen gegen Tru…
Washington dpa | [1][US-Präsident Donald Trump] hat Australiens
Premierminister Scott Morrison einem Medienbericht zufolge in einem
Telefonat aufgefordert, bei der Überprüfung der Nachforschungen von
Sonderermittler Robert Mueller zu helfen. Trump habe Morrison gebeten, in
der Sache mit Justizminister William Barr zusammenzuarbeiten, berichtete
die New York Times am Montag unter Berufung auf zwei nicht namentlich
genannte Beamte. Trump und Barr bemühen sich demnach darum, die Ergebnisse
der Mueller-Untersuchung zur russischen Einmischung in den Wahlkampf 2016
zu diskreditieren.
Ein Sprecher der australischen Regierung bestätigte auf Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur das Gespräch zwischen Trump und Morrison. Die
australische Regierung sei immer bereit gewesen, die Bemühungen zu
unterstützen, die dazu beitrügen, „mehr Licht in Angelegenheiten zu
bringen, die überprüft würden“, sagte er. „Der Premierminister bestätig…
diese Bereitschaft noch einmal im Gespräch mit dem (US-)Präsidenten.“
Die New York Times berichtete weiter, die Mitschrift des Gesprächs mit
Morrison sei dann – analog zu dem umstrittenen Telefonat Trumps mit dem
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski – in einem besonders
gesicherten System aufbewahrt worden, um die Konversation möglichst geheim
zu halten. Die US-Bundespolizei FBI hatte ihre Ermittlungen zu möglichen
Verbindungen zwischen Russland und Trumps Wahlkampagne 2016 nach einem Tipp
des australischen Geheimdienstes begonnen.
Mueller hatte zwei Jahre lang untersucht, ob es bei der mutmaßlich
russischen Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 geheime
Absprachen zwischen dem Trump-Lager und russischen Vertretern gegeben hatte
und ob Trump als US-Präsident später die Justizermittlungen behindert
hatte. Ende März hatte Mueller seinen Bericht vorgelegt, der aber offen
lässt, ob Trump sich der Behinderung der Justiz schuldig gemacht hatte.
Mueller machte aber auch deutlich, dass Trump nach den Untersuchungen nicht
komplett entlastet worden sei. Der US-Präsident sah sich aber als entlastet
an.
## Rudy Giuliani soll Dokumente herausgeben
Die Washington Post berichtete unterdessen, Justizminister Barr habe bei
Treffen mit Vertretern ausländischer Geheimdienste – darunter jene
Großbritanniens und Italiens – persönlich um Unterstützung bei der
Untersuchung der Mueller-Ermittlungen gebeten. Trumps Regierung überprüft
die Mueller-Ermittlungen – eine prominente Rolle des Justizministers in
solchen Nachforschungen gilt aber als ungewöhnlich.
Derweil forderten drei Ausschüsse des US-Repräsentantenhauses Rudy
Giuliani, den persönlichen Anwalt von US-Präsident Donald Trump, im Rahmen
ihrer Untersuchung der Ukraine-Affäre zur Herausgabe von Dokumenten auf.
Giuliani solle seine bisherige Kommunikation in der Sache und alle
möglicherweise relevanten Dokumente dazu bis Mitte Oktober an das Parlament
übergeben, hieß es am Montag in einem Schreiben der drei ermittelnden
Ausschüsse. Es gehe darum, die glaubhaften Anschuldigungen zu prüfen,
wonach Giuliani dem Präsidenten geholfen haben solle, sein Amt zu
missbrauchen, hieß es.
Die Anforderung von Giulianis Dokumenten ist Teil der [2][Vorbereitungen
eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump]. Trump wird vorgeworfen, der
Ukraine Druck gemacht zu haben, um die Einleitung von Ermittlungen zu
erreichen, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden würden. Die
Demokraten, die das Repräsentantenhaus kontrollieren, sehen darin einen
Versuch des republikanischen Präsidenten, die im November 2020 anstehende
Präsidentenwahl zu manipulieren. Trump weist die Vorwürfe zurück.
Giuliani soll als persönlicher Gesandter Trumps vorbei an offiziellen
Kanälen Gespräche mit der Ukraine geführt haben, um Ermittlungen gegen
Biden anzustoßen. Trump und Giuliani werfen dem früheren US-Vizepräsidenten
Biden vor, sich damals um die Entlassung des ukrainischen
Generalstaatsanwalts bemüht zu haben, um seinen Sohn vor der Justiz zu
schützen. Hunter Biden war bei einem Gaskonzern tätig, gegen den
zwischenzeitlich wegen angeblich krummer Geschäfte ermittelt wurde. Biden
weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.
1 Oct 2019
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