| # taz.de -- Apple versus EU-Kommission: Steuerstreit vor Gericht | |
| > Apple und die EU-Kommission haben sich vor dem EU-Gericht getroffen. Es | |
| > geht um Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe – doch nicht nur. | |
| Bild: Sie will, dass Apple 13 Milliarden Euro an Irland zahlt: Margrethe Vestag… | |
| BERLIN taz/dpa | Im Streit zwischen Apple und der EU-Kommission wegen einer | |
| Steuernachzahlung in Höhe von 13 Milliarden Euro ist es in den vergangenen | |
| beiden Tagen ernst geworden: Die beiden Konfliktparteien trafen sich vor | |
| dem EU-Gericht in Luxemburg, vor dem das Verfahren aktuell verhandelt wird. | |
| Die 13 Milliarden Euro beziehen sich auf die Jahre 2003 bis 2014. [1][Nach | |
| Auffassung der EU-Kommission hätte Apple für diesen Zeitraum in Irland | |
| Steuern zahlen müssen.] Dass Irland dieses Geld nicht eingetrieben habe, | |
| sei eine unzulässige staatliche Beihilfe. Denn so habe Apple weniger | |
| Steuern gezahlt als andere Unternehmen, so [2][die Argumentation der für | |
| Wettbewerbspolitik zuständigen EU-Kommissarin Margrethe Vestager]. | |
| Apple hält dem entgegen: Man habe die Steuern sehr wohl gezahlt, allerdings | |
| in den USA und zwar in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar. In den USA, weil | |
| dort die Produkte entworfen und entwickelt wurden, in Irland seien | |
| lediglich Logistik und Vertrieb ansässig. Das zweifelt die EU-Kommission | |
| an. | |
| Irland steht in dem Streit auf der Seite Apples. Denn es will seinen Ruf | |
| als steuerlich günstiger EU-Sitz für Unternehmen nicht gefährden. Irland | |
| argumentiert daher, für die Steuerberechnung sei maßgeblich, an welchem Ort | |
| intellektuelles Eigentum geschaffen werde. | |
| Ein Urteil wird es voraussichtlich frühestens in einigen Monaten geben und | |
| auch dann ist zu erwarten, dass beide Seiten in die nächste Instanz gehen. | |
| Denn es geht um viel, nicht nur um Geld, vor allem für die EU-Kommission. | |
| Kommissarin Vestager geht in mehreren weiteren | |
| Unternehmen-Staat-Konstellationen gegen zweifelhafte Steuerpraktiken vor. | |
| In zwei vergleichbar gelagerten Fällen, die ebenfalls vor dem EU-Gericht | |
| verhandelt wurden, sollen bereits in der kommenden Woche Urteile gefällt | |
| werden: Zum einen geht es um Starbucks, in den Niederlanden | |
| steuerpflichtig, und um eine Fiat-Tochter, hier ist Luxemburg zuständig. | |
| Für Markus Meinzer, Finanz- und Steueranalyst beim Tax Justice Network, ist | |
| die Konsequenz klar: „Wir brauchen als erstes Transparenz über die | |
| Steuerzahlungen von Konzernen.“ Steuerabsprachen wie im Fall Irland und | |
| Apple würden dann sofort bekannt und könnten zum Gegenstand einer | |
| gesellschaftlichen Debatte werden. Als nächste Stufe sei aber ein | |
| Mindeststeuersatz für Unternehmen notwendig. | |
| Tobias Hauschild von der Entwicklungsorganisation Oxfam setzt in dieser | |
| Frage Hoffnungen auf die aktuellen Verhandlungen auf G20- und OECD-Ebene. | |
| Dabei seien Steuersätze zwischen 12 und 18 Prozent im Gespräch. „Im | |
| Idealfall wären Sonderabsprachen dann gar nicht mehr möglich.“ | |
| 18 Sep 2019 | |
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| [1] /Prozess-um-Nachzahlung/!5627169 | |
| [2] https://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-2923_en.htm | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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