# taz.de -- Regierungspartei holt Mehrheiten: Nicht ganz so schlimm wie gedacht | |
> Die Putin-nahe Partei Einiges Russland sichert sich bei den | |
> Regionalwahlen Mehrheiten. Wahlbeobachter sprechen von Behinderungen. | |
Bild: So süß kann Wählen sein: Stimmabgabe in Moskau | |
Moskau dpa/reuters | Bei den Regionalwahlen in Russland hat die regierende | |
Partei Einiges Russland nach Angaben der Wahlleitung in den meisten | |
Regionen ihre Mehrheiten verteidigt. Im Moskauer Stadtrat büßte sie jedoch | |
rund ein Drittel ihrer Sitze ein, wie die Nachrichtenagentur RIA am Montag | |
meldete. Nach Angaben der Agentur Interfax holte sie dort 25 der 45 Sitze. | |
In Moskau hatten als Kandidaten nicht zugelassene prominente Oppositionelle | |
zu einer „smarten Abstimmung“ aufgerufen. Die Bürger sollten alles wählen… | |
nur nicht die Kandidaten der Regierungspartei. | |
Zwei Kandidaten von Einiges Russland verloren ihre Mandate in Moskau. Von | |
der gemäßigten Oppositionspartei Jabloko siegten dort drei Kandidaten. | |
Unter ihnen war der prominente Politiker Sergei Mitrochin, der sich vor | |
Gericht eine Zulassung erstritten hatte. Die übrigen Abgeordneten kommen | |
von den Kommunisten und anderen Parteien. | |
Bei den für den Kreml besonders wichtigen Gouverneurswahlen bekamen die | |
Kandidaten des Regimes überall den Sieg zugesprochen. Umfragen hatten der | |
Regierungspartei wegen der Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Lage im | |
Land [1][teils massive Verluste vorhergesagt]. In der Region Chabarowsk an | |
der Pazifikküste kam die Partei nur auf 12,51 Prozent der Stimmen – nach | |
der ultranationalistischen Liberaldemokratischen Partei Russlands und den | |
Kommunisten. | |
## Sehr niedrige Wahlbeteiligung | |
Die Wahlen auf regionaler und kommunaler Ebene galten als wichtiger | |
Stimmungstest für Kremlchef Wladimir Putin und die Regierungspartei. | |
Insgesamt waren 56 Millionen Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen – das ist | |
fast die Hälfte aller Wahlberechtigten Russlands. Die Wahlbeteiligung war | |
zum Teil sehr niedrig. In Moskau lag sie bei 21,63 Prozent – etwa so hoch | |
wie 2014. | |
Wahlbeobachter berichteten von Hunderten Meldungen über | |
Manipulationsversuche und Behinderungen ihrer Arbeit. [2][Vor der Wahl kam | |
es zu massiven Protesten], weil Dutzende Oppositionelle und Kremlkritiker | |
von der Abstimmung ausgeschlossen worden waren. | |
9 Sep 2019 | |
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