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# taz.de -- Luftangriff im Süden Libyens: Über 40 Tote in Mursuk
> Die LNA-Rebellen von General Haftar richten ein Butbad unter
> Würdenträgern des Toubou-Volkes an. Sie selbst sprechen von „tschadischen
> Rebellen“.
Bild: In Gharian haben Toubou-Milizen geholfen, Haftars Vormarsch auf Tripolis …
Tunis taz | Bei einem Luftangriff auf die südlibysche Oase Mursuk sind am
Sonntag mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen, 51 wurden verletzt. Die
Libysche Nationalarmee (LNA) von Khalifa Haftar, die gegen Libyens
Regierung kämpft, bestätigte am Abend im TV-Sender Kamara den Einsatz einer
Drohne gegen „tschadische Rebellenführer“.
Zeugen berichten jedoch, dass eine Versammlung lokaler Kommandeure und
Würdenträger der Minderheit der Toubou getroffen wurde. Als nach dem
Angriff Rettungswagen und Menschen den Opfern zur Hilfe eilten, schlug eine
zweite Rakete ein, so ein Augenzeuge.
„Wir sind amerikanische Drohnen am Himmel gewöhnt, die seit einem Jahr
gegen Extremisten im Einsatz sind“, so ein Toubou-Führer aus Mursuk
gegenüber der taz am Telefon. „Niemand hat aber damit gerechnet, dass eine
der beiden libyschen Kriegsparteien auf uns zielt.“
Die Toubou im Süden und Osten Libyens sind die einzige Volksgruppe dieser
Wüstenregion, deren Milizen sich der LNA-Autorität verweigern. Sie haben
sich von Haftar losgesagt und kämpfen gegen die LNA an der Kriesgfront von
Tripolis bei Gharian unter dem Kommando des westlibyschen Armeechefs Osama
Juawaili.
Mittelsmänner von Haftar hatten in den letzten Tagen mehrmals versucht,
umzustimmen. Die LNA versucht seit Anfang April Tripolis zu erobern und
kontrolliert durch lokale Abkommen den Süden und Osten Libyens – bis auf
die Gebiete der Toubou.
5 Aug 2019
## AUTOREN
Mirco Keilberth
## TAGS
Libyen
Tripolis
Toubou
Chalifa Haftar
Libyen
Afrobeat
Libyen
Schwerpunkt Flucht
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