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# taz.de -- Protest in Russland: Hunderte Festnahmen bei Demo
> Weil Oppositionelle nicht als Kandidaten zur Moskauer Stadtratswahl
> zugelassen wurden, demonstrieren Tausende in Moskau. Die Polizei greift
> hart durch.
Bild: Polizisten blockieren eine Straße in Moskau
Moskau ap/afp/dpa | Bei einer Demonstration für die Zulassung von
Oppositionskandidaten zur Stadtratswahl hat die Polizei im Zentrum Moskaus
Hunderte Menschen festgenommen. 630 Personen seien am Samstag festgenommen
worden, teilte OWD-Info am Nachmittag mit, eine Organisation, die
politische Festnahmen erfasst. Die Moskauer Polizei vermeldete laut der
staatlichen Agentur Tass 295 Festnahmen. Sie müssten sich nun wegen
„Störung der öffentlichen Ordnung“ verantworten, heißt es in einer
Mitteilung.
Die Demonstration schien mehrere Tausend Teilnehmer zu haben. Der Polizei
zufolge wurden insgesamt rund 3.500 Teilnehmer gezählt.
Bereitschaftspolizisten mit Helmen versuchten, die Demonstranten
zurückzudrängen. Manche widersetzten sich. Die Teilnehmer riefen Parolen,
darunter „Russland wird frei sein“. Die Polizei führte bereits vor Beginn
der nicht genehmigten Kundgebung dutzende Teilnehmer ab, wie ein
AFP-Reporter aus der russischen Hauptstadt berichtete.
Die Polizei riegelte den Platz vor dem Moskauer Rathaus ab. Dort sollte die
Demonstration ursprünglich stattfinden. Die Teilnehmer der Kundgebung
wichen daher auf die angrenzenden Straßen aus. „Das ist unsere Stadt“ und
„Wir wollen freie Wahlen“, riefen die Demonstranten. „Ich hatte mein ganz…
Leben lang Angst, aber genug ist genug“, sagte die Rentnerin Elena
Rastowka. „Wenn wir zu Hause bleiben, wird sich nichts ändern.“
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin bezeichnete die Demonstration als
„Bedrohung für die Sicherheit“ in Moskau und kündigte ein entschlossenes
Vorgehen der Sicherheitskräfte an.
In ganz Moskau wurden mehrere Oppositionelle festgenommen, darunter Ilja
Jaschin, Dmitri Gudkow und Iwan Schdanow. Schdanow ist ein wichtiger
Verbündeter des prominentesten russische Oppositionsaktivisten Alexej
Nawalny. Nawalny hatte zu der Demonstration aufgerufen und wurde am
Mittwoch wegen des Aufrufs zu einem nicht genehmigten Protest für 30 Tage
[1][ins Gefängnis gesteckt].
Mehrere Oppositionelle sind nicht als Kandidaten zur Stadtratswahl im
September zugelassen worden. Behördenseitig wurde dies damit begründet,
dass sie nicht genug gültige Unterschriften gesammelt hätten.
27 Jul 2019
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