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# taz.de -- Homöopathie als Kassenleistung: Wahlfreiheit muss bleiben
> Homöopathische Medikamente sollten nicht nur für Gutverdienende
> zugänglich sein. Auch Placebo hilft.
Bild: Homöopathische Mittel haben zumindest keine herben Nebenwirkungen
Ab 2021 werden in Frankreich die Krankenkassen die [1][Kosten für
homöopathische Medikamente] nicht einmal mehr teilweise erstatten dürfen.
Das fordern die Kassenärzte auch für Deutschland. Dabei sind homöopathische
Arzneimittel gar kein Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen
Krankenkassen, die Kosten werden also nicht automatisch übernommen. Es gibt
nur einzelne Kassen, die diese Medikamente freiwillig bezahlen. Sie wollen
damit gezielt Menschen gewinnen, die an einer alternativmedizinischen
Behandlung interessiert sind. Und das sollte auch so bleiben. Denn wer
nicht nur auf die Schulmedizin setzen will, sollte die Möglichkeit haben,
die Kosten dafür erstattet zu bekommen.
[2][KritikerInnen der kassenfinanzierten Homöopathie] wenden ein, dass die
Wirksamkeit dieser Methode naturwissenschaftlich nicht bewiesen ist. Mag
sein, dass die Kügelchen als Placebo wirken. Das ist bei vielen
konventionellen Medikamenten aber mitunter auch nicht anders. Es ist ja
nicht so, dass jede Pille zu 100 Prozent bei allen PatientInnen gleich oder
überhaupt wirkt – auch wenn die Marketingmaschinen der Pharmaindustrie
anderes glauben machen wollen. Dass der Fortschritt von heute der Irrtum
von morgen ist, ist unter WissenschaftlerInnen unstrittig.
Nicht selten müssen ÄrztInnen verschiedene Medikamente ausprobieren, bis
eines dem oder der PatientIn hilft. Warum sollen darunter nicht auch
homöopathische Mittel sein, vorausgesetzt, dass PatientInnen und ÄrztInnen
das richtig finden? Etliche MedizinerInnen verfahren so, allerdings nur,
wenn PatientInnen bereit sind, die Kosten für das Alternativpräparat selbst
zu tragen, oder sie entsprechend versichert sind.
Skepsis gegenüber den Versprechungen der konventionellen Pharmaindustrie
ist mehr als berechtigt. Von den herben Nebenwirkungen etlicher Medikamente
ganz zu schweigen. Und die zumindest haben homöopathische Mittel nicht. Es
kann nicht richtig sein, dass nur Menschen Wahlfreiheit zwischen chemischer
Keule und Kügelchen haben, die nicht mit jedem Euro rechnen müssen.
12 Jul 2019
## LINKS
[1] /Auseinandersetzung-um-Homoeopathie/!5605800
[2] /Homoeopathie-und-die-Oeko-Partei/!5579053
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Kassenärztliche Bundesvereinigung
Homöopathie
Gesundheitspolitik
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Medizin
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