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# taz.de -- Purzelchen bei Union Berlin: Fans wollen mehr als Bratwurst
> Tradition wird bei Union Berlin groß geschrieben – auch beim Essen. Mit
> einer Petition setzen sich Fans für ihre liebgewonnene Leibspeise ein.
Bild: Weil es auf dem Platz schon um die Wurst geht, wollen Union-Fans wenigste…
BERLIN taz | Spieler und Fans stürmen auf den Platz, jubeln, fallen sich in
die Arme. Jahrelang arbeitete Union Berlin auf den Aufstieg hin. Im
nervenaufreibenden Relegationsspiel gegen den VfB Stuttgart hat es endlich
geklappt – zum ersten Mal in der Geschichte. Die Duelle in der obersten
Fußballliga dürften nicht weniger spannend werden. Schon am ersten Spieltag
geht es gegen das Top-Team von RB Leipzig. Da wird es sicher einige geben,
die sich in der Halbzeitpause mit Nervennahrung beruhigen müssen.
In der Alten Försterei, dem Stadion von Union Berlin, gibt es eine ganz
besondere Köstlichkeit: Purzelchen. Das sind süße Teigbällchen, die in Fett
ausgebacken werden. [1][Ein Fan hat bei Twitter geschrieben], die
Purzelchen seien der Grund, warum sein Kind mit ins Stadion kommt. Doch die
„leckeren Bällchen zum Naschen“, wie sie der Verkäufer nennt, werden nicht
mit in die erste Liga aufsteigen, weil dem Betreiber der zwei
Purzelchen-Imbisswagen gekündigt wurde.
Als Union im Mai gegen Magdeburg gespielt hat, hing ein herzförmiges Schild
an einem Wagen: „Team Purzelchen bedankt sich für 10 Jahre Treue“. Noch am
selben Tag haben Fans eine [2][Petition] gestartet. Rund 1.900
Unterstützende setzen sich dafür ein, dass die Purzelchen bleiben. Ihnen
geht es vor allem um Tradition. Die Purzelchen seien ein
Alleinstellungsmerkmal und eine „tolle Leckerei“, um die der Verein von
Gästen oft beneidet werde.
In wenigen Tagen ist die Unterschriftensammlung beendet. Dass die Petition
etwas ändert, ist unwahrscheinlich. Beim Betrieb der Wagen sei es immer
wieder zu Unregelmäßigkeiten gekommen, hieß es im Mai vonseiten des Vereins
[3][gegenüber der B. Z.] „Wir finden es schade, aber wir verstehen es“, sei
deshalb die Haltung der meisten Fans, sagt Union-Anhänger Olaf Forner. Er
arbeitet unter anderem am Programmheft mit, die neuen Hefte fährt er im
Union-Bus ins Stadion.
## „Die Purzelchen haben alle gerne gegessen“
Oft stand Forner mit dem Bus – einem historischen Feuerwehrfahrzeug –
direkt gegenüber vom Purzelchen-Wagen. „Die Purzelchen haben alle gerne
gegessen“, erzählt er. Auch Kuchen habe es gegeben und zwar „alles vegan�…
Der Stand sei so beliebt gewesen, „weil es halt etwas anderes ist als
Bratwurst und Bier“, so Stefanie Fiebrig. An Spieltagen ist sie meist als
Fotografin im Stadion und schreibt für einen Union-Fanblog.
Sie sieht die Sache ähnlich wie Olaf Forner. Es sei zwar schade, dass die
Purzelchen gehen müssen; was die Vereinstradition angeht, gebe es aber
wichtigere Dinge. Zum Beispiel, dass es mehr Steh- als Sitzplätze gibt und
die Preise stabil bleiben.
„Eine kleinere Kleinigkeit kann es eigentlich kaum geben“, sagt auch
Union-Sprecher Christian Arbeit. Man sei „im Guten auseinandergegangen“ und
der Verein habe sogar das Rezept für die Purzelchen bekommen. Die
Teigbällchen sollen in der kommenden Saison wieder angeboten werden, von
einem neuen Betreiber.
Die Purzelchen lassen sich mit unserem inoffiziellen Rezept übrigens leicht
selber machen. Dazu verrührt man 250 g (veganen) Quark, 300 g Mehl, 100 g
Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Päckchen Backpulver, 40 ml (Soja-)Milch
und 40 ml Sprudelwasser zu einem Teig und lässt ihn 10 Minuten ruhen.
Danach formt man kleine Kugeln und frittiert sie 3–4 Minuten lang in heißem
Öl. Die warmen Bällchen können mit Zimt, Zucker oder Marmelade serviert
werden.
6 Jul 2019
## LINKS
[1] http://twitter.com/saumselig/status/599526511247515649
[2] http://www.openpetition.de/petition/online/purzelchen-gehoeren-zu-union
[3] http://www.bz-berlin.de/berlin-sport/union-berlin/omas-purzelchen-in-der-al…
## AUTOREN
Michael Kees
## TAGS
Union Berlin
Petition
Essen
Fast Food
Fußball
Mietenwahnsinn
Relegation
Fußballfans
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